Diese 7 Dinge würden jedes Land besser machen
Andere Länder, andere Menschen. Diese Eigenschaften haben uns anderswo besonders beeindruckt.
Das Gras auf der anderen Seite ist immer grüner. Die Sonne Spaniens, das Essen in Italien, die Natur in Norwegen. Nach einer Reise kommen wir oft mit dem Gefühl wieder: »Ach, warum gibt’s das hier nicht.« Sonnenschein und Natur können wir nicht mitnehmen, alles andere schon.
Darum haben wir uns gefragt: Welche Eigenschaft eines Landes, in dem du mal gelebt hast, würdest du exportieren?
Katharina Wiegmann: Tschechien steht auf (Höflichkeit)
Für wen gibst du deinen Sitz in der Straßenbahn auf? Eine ältere Dame, eine Schwangere. Eine vollbepackte, erschöpft aussehende Frau oder Kinder, die eigentlich ganz fit aussehen?
Wer in Tschechien mit den Öffentlichen unterwegs ist, muss den Überblick behalten. Wer nicht schnell genug von seinem Platz aufspringt, sobald Vertreter der genannten Gruppen im Sichtfeld auftauchen, erntet zumindest kritische Blicke. Wenn die Mitreisenden besonders kritisch sind, gibt es vielleicht sogar einen mahnenden Kommentar oder einen Knuff in die Seite. Auch konzentrierte Lektüre geht nicht als Entschuldigung durch.
Tram, Bus und U-Bahn bilden in Tschechien Inseln der Rücksichtnahme und Höflichkeit. Natürlich bestätigen auch hier Ausnahmen die Regel. Das Maß an konstanter Aufmerksamkeit gegenüber den Mitreisenden und die umgehende
Richtig angekommen war ich wohl, als ich einen jungen Italiener für meine wenig gebrechlich aussehende Mutter vom Sitz scheuchte – zur Verwunderung beider. Aus der Reihe hinter ihnen nickte mir derweil eine tschechische Rentnerin mit einem Lächeln anerkennend zu.
Maren Urner: In Kanada gibt es offiziell 2 Sprachen
Wie viel Platz ist auf einem Verkehrsschild? In Kanada genug, um 2 Sprachen unterzubringen: »Stop« und »Arrêt« steht auf jedem achteckigen Schild, das zum Anhalten auffordert.
Auch wenn heute viele Menschen 2 oder mehr Sprachen sprechen, gehört Kanada weltweit zu den wenigen Staaten, die
Während meines Auslandssemesters in Montréal 2006 habe ich gemeinsam mit 2 frankophonen Kanadierinnen, einem anglophonen Kanadier und einem anglophonen Inder zusammengewohnt. Die Zweisprachigkeit begegnete mir nicht nur im WG-Zimmer und auf Straßenschildern, sondern war die ganze Zeit präsent – sogar auf jeder Verpackung im Supermarkt.
Ich könnte nun über die
Felix Austen: Südspanier leben auf der Straße
Ein Leben auf der Straße?
Wenn die Hitze des Tages verflogen ist, strömen die Menschen in die Gassen: Sie sitzen auf den warmen Steinplatten der vielen Plätze, stehen vor einer der unzähligen Bars oder sitzen im Außenbereich eines Restaurants. In der Rechten ein kaltes Getränk,
Hinzu kommt die lange Mittagspause, die Siesta, aber auch die
Peter Dörrie: Religiöse Toleranz in Burkina Faso
Kann
Die meisten Burkinabé sind
Diese Überzeugung ist
David Ehl: Leben mit dem Terror in Israel
Neulich entdeckte ich in Köln
Das ist statistisch betrachtet völliger Unsinn – auch nach dem Anschlag vom
An das Leben mit dem Terror hat man sich in Israel schon längst gewöhnt. 2015/16 habe ich ein halbes Jahr in Jerusalem und Tel Aviv gelebt –
In meinen 6 Monaten war ich 2–3 Mal relativ nahe dran – direkt in der ersten Woche Jerusalem stand unser Taxi plötzlich im
Dirk Walbrühl: Vorfahrt für Fahrräder in den Niederlanden
Die Niederländer fahren Rad. Das weiß jeder. Seit 5 Jahren lebe ich in einer Kleinstadt an der deutsch-niederländischen Grenze. Um Freunde zu besuchen, fahre ich häufig hinüber – auf 4 motorisierten Rädern überhole ich dabei die wenigen deutschen Fahrradfahrer, die sich auf Bürgersteigen oder einem schmalen Streifen am Fahrbahnrand zurechtfinden müssen.
Auf der anderen Seite steige ich selbstverständlich aufs Fahrrad um. Eins ist immer übrig – schließlich hat
In den 1970er-Jahren
Doch die Begeisterung hat auch einen Preis.
Han Langeslag: Britische, höfliche Ignoranz für ein friedliches Zusammenleben?
Knapp 37%
Der Ort, an dem alle zusammenkommen, ist der einige Waggons lange und 2 Meter breite Raum unter der Erde:
Gesprochen wird in der Tube wenig. Es sei denn, man tritt ausversehen auf den Schuh eines Nachbarn. Dann kann man sich des fast reflexartigen »Sorry!« gewiss sein. Durchaus höflich. So lässt sich die Interaktion auch außerhalb der Tube beschreiben. Beim Einkauf lächelt der Inder, wenn er mir einen »Good day!« wünscht. Der Busfahrer aus Bangladesch nickt mir freundlich zu, wenn ich mit einem »Beep«-Geräusch für meine Fahrt mit dem roten Doppeldecker mit meiner Oyster-Karte
Vielleicht ist genau das der »Trick«, warum es in London noch immer relativ gut funktioniert: sich höflich zu ignorieren. Gespräche bleiben oberflächlich – und das ist gut so. Alles andere ist privat, frei nach dem Motto »leben und leben lassen«.
Mit Illustrationen von Lucia Zamolo für Perspective Daily