Künstliche Intelligenz im Gericht? Was dafür spricht und was dagegen
Wenn du beim Gedanken an KI-Robo-Richter mulmige Gefühle hast, bist du nicht allein. Doch gerade in der Justiz könnten KIs sinnvoll unterstützen, meinen die Verfechter:innen von »Legal Tech«. Was ist da wirklich dran?
In Estland hat man nur wenig Berührungsängste mit künstlicher Intelligenz. Dort arbeiten Politik und Justiz an einer Zukunft, in der eine KI im Gerichtssaal eingesetzt werden kann. So sucht das Vorreiterland der Digitalisierung nach Möglichkeiten, Verfahrensschritte zu optimieren und zu automatisieren. Das estnische Justizministerium ist nach eigenen Aussagen sehr an KI-Projekten im Justizwesen interessiert,
»Legal Tech« wird diese Innovation unter Jurist:innen genannt. Und sie ist nicht nur Zukunftsmusik. Bereits heute verwenden zahlreiche US-Bundesstaaten wie New York, Kalifornien und Florida automatisierte Computersysteme zur Unterstützung vor Gericht, etwa ein Programm zur Risikoberechnung der Rückfallwahrscheinlichkeit von Straftäter:innen.
Und in Deutschland?
Wartet am Ende der Entwicklung der Robo-Richter, der dann auch hierzulande schneller, besser und gerechter als alle menschlichen Robenträger:innen ist? Oder gilt hier »Einspruch, Euer Ehren KI!«?
Warum wir eigentlich einen Robo-Richter bräuchten
Der Gedanke einer KI im Richterstuhl erscheint verlockend. Denn Richter:innen haben zwar eine große Verantwortung und sollen unparteilich urteilen – doch am Ende des Tages sind auch sie nur Menschen, die
Mit Illustrationen von Claudia Wieczorek für Perspective Daily