Unsere 5 guten Nachrichten der Woche
Dieses Mal dabei: USA setzen neue Standards im Klimaschutz, Kreditinstitut tauscht Schulden von Ecuador gegen Naturschutz und deutsches Whistleblower-Gesetz steht in den Startlöchern.
Nicht immer schaffen es die Themen, über die wir Woche für Woche stolpern, direkt in einen eigenen Artikel. Vorenthalten wollen wir euch diese Entwicklungen, Geschichten und Ereignisse aber auch nicht. Deshalb berichten wir hier sonntags kurz und knapp über 5 Themen, die uns als Redaktion beschäftigt haben.
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Erst Autos, jetzt Kraftwerke: USA setzen neue Standards im Klimaschutz
von Felix AustenEs ist gerade mal einen Monat her, dass die US-amerikanische Umweltbehörde EPA (Environmental Protection Agency)
Diese Woche hat die Biden-Regierung noch einmal nachgelegt:
Die Umweltbehörde betont, dass die Kraftwerksbetreiber lediglich Umwelttechnik nachrüsten müssten, die heute bereits verfügbar und bewährt sei, wie etwa Carbon-Capture-Technologien, die das CO2 direkt am Kamin der Kraftwerke abfangen.
Nachdem Biden im vergangenen Jahr mit neuen Klimaschutzgesetzen im Kongress große Erfolge gefeiert hatte, legt er nun mit Regulierungen durch die Umweltbehörde nach. Diese hatte Donald Trump in seiner Amtszeit noch weitestgehend entmachtet und ihr sogar verboten, das Wort »Klimawandel« auf der Website zu erwähnen.
25-Jähriger rettet Hunde aus ukrainischen Kriegsgebieten
von Xenia PeukertUm aktuell 65 Hunde kümmert sich Yannick Böge – sie bestimmen sein Leben, seit er sie aus ukrainischen Krisengebieten befreit hat. Doch wie kam es dazu, dass sich der 25-jährige Deutsche dafür entschied, sein Leben der Rettung und Versorgung ukrainischer Hunde zu widmen?
Nachdem ihn die Berichterstattung über das Leid der Menschen in der Ukraine enorm berührt hatte, entschied er sich 2021, für ein Wochenende in ein ukrainisches Kriegsgebiet zu fahren und Spenden auszuliefern.
Bereits nach dem ersten Tag habe ich gespürt, wie dringend Hilfe benötigt wird und dass ich etwas bewegen kann. Ich hatte das Gefühl, dass mein Leben zum ersten Mal einen Sinn hat.
Vor Ort erlebte er auch, wie viele zurückgelassene Tiere, insbesondere Hunde, unter dem Krieg litten. Auf sich allein gestellt, haben sie kaum Chancen, zu überleben. Er beschloss, kurz vor der polnischen Grenze ein Tierheim zu eröffnen.
Daraufhin kündigte er nicht nur seinen Job als Modellbauer sowie seine Wohnung, sondern verabschiedete sich auch von Freund:innen und Familienmitgliedern, um in das von ihm gegründete Tierheim zu ziehen und die geretteten Hunde zu versorgen. Benannt nach seinem treuesten Begleiter
Am 2. März 2022 gründete er dafür eine Initiative: Koda’s Mission – benannt nach
Sein 4-beiniger Freund Koda begleitet ihn auch auf Transportfahrten in ukrainische Regionen, welche besonders stark vom Krieg betroffen sind. Dorthin liefert er, neben seiner Arbeit im Tierheim, humanitäre Güter wie Lebensmittel, Medikamente und Hygieneartikel,
Ob es ein Stück Brot oder eine Umarmung ist, es hilft ihnen. Sie zeigen ihre Dankbarkeit, was einem hin und wieder Tränen in die Augen treibt.
Kreditinstitut tauscht Schulden von Ecuador gegen Naturschutz
von Leon Hartmann
Die Bank kaufte ecuadorianische
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Frankreich plant Werbeverbot für Schönheitschirurgie auf Social Media
von Maryline BoudotBotox spritzen, Haut straffen oder die Nase korrigieren lassen: Schönheitseingriffe sind so beliebt wie nie. Eine Umfrage der Deutschen Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie (DGÄPC) zeigt, dass Beiträge in sozialen Medien bei rund 23,1% der unter 30-Jährigen
Seit Dienstag befasst sich der Senat mit einem entsprechenden Gesetzesvorschlag, der bereits von der Nationalversammlung verabschiedet wurde. Neben dem Werbeverbot für Schönheitseingriffe sollen auch
Wann das Gesetz in Kraft treten soll, ist noch unklar. Laut Gesetzentwurf steht aber fest, dass jegliche Werbung in Beiträgen von Influencer:innen künftig eindeutig gekennzeichnet werden muss. Wer dagegen verstößt, muss mit einer Haftstrafe von bis zu 2 Jahren rechnen.
In Frankreich sind etwa 150.000 Influencer:innen aktiv. Viele von ihnen verdienen ihr Geld, indem sie ihren Abonnent:innen Produkte wie Wimperntusche, Sportschuhe oder eben Schönheitsoperationen
Das Gesetz stellt einen weiteren Schritt für mehr Jugendschutz in Frankreichs sozialen Medien dar, worin leicht beeinflussbare Jugendliche unter
Endlich hat Deutschland ein Whistleblower-Gesetz
von Dirk WalbrühlEdward Snowden ist der wohl berühmteste Whistleblower der Geschichte. Er deckte fast im Alleingang die globalen Überwachungs- und Spionagepraktiken des US-Geheimdienstes CIA auf. Obwohl er dafür weltweit Beifall bekam und in einem Kinofilm verewigt wurde, musste er nach Moskau fliehen. Denn kein westlicher Staat wollte ihm Schutz vor dem Zorn der US-Regierung gewähren.
Und Snowden ist nicht allein. Immer wieder riskieren Menschen ihre Karriere und sogar ihr Leben für eine bessere Welt, auch in Europa. So beispielweise der Brite Howard Wilkinson, der als Banker die Geldwäsche-Vorwürfe gegen seinen Arbeitgeber Danske Bank
Weltweit herrscht eine eher ablehnende Haltung gegenüber denen, die Geheimnisse verraten, um üble Machenschaften aufzudecken – auch in Deutschland. Wer hierzulande »Hinweise gibt« und es mit mächtigen Konzernen oder sogar dem Staat aufnimmt, muss damit rechnen, seinen Job zu verlieren, Strafen zu zahlen oder sich vor Gericht verantworten zu müssen.
Die gute Nachricht: Damit ist nun Schluss.
Diese Woche einigte sich der Vermittlungsausschuss auf ein »Hinweisgeberschutzgesetz«. Wer künftig Missstände aufdeckt, soll weder Entlassung noch Repressalien fürchten müssen. Dazu müssen Unternehmen und Einrichtungen des öffentlichen Sektors interne Meldestellen einrichten und das Bundesamt für Justiz (BfJ) eine externe Meldestelle –
Das ist ein guter Schritt zu mehr Schutz für Whistleblower:innen – allerdings mit bemerkenswerten Abstrichen. Kritik am Gesetz
Die Antikorruptionsnichtregierungsorganisation Transparency International etwa kritisiert,
Was bleibt, ist ein neues, gutes Gesetz und das merkwürdige Gefühl, dass manche Parlamentarier Whistleblower:innen wohl lieber zum Schweigen bringen wollen, als sie zu schützen.
Redaktionelle Bearbeitung: Leon Hartmann
Mit Illustrationen von Claudia Wieczorek für Perspective Daily