Unsere 5 guten Nachrichten der Woche
Dieses Mal dabei: Familien werden beim Bau klimafreundlicher Neubauten unterstützt, eine Triathletin setzt ein Zeichen bezüglich eines Tabuthemas im Sport und Bayern zeigt, was direkte Demokratie kann.
Nicht immer schaffen es die Themen, über die wir Woche für Woche stolpern, direkt in einen eigenen Artikel. Vorenthalten wollen wir euch diese Entwicklungen, Geschichten und Ereignisse aber auch nicht. Deshalb berichten wir hier sonntags kurz und knapp über 5 Themen, die uns als Redaktion beschäftigt haben.
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Familien werden ab jetzt beim Bau klimafreundlicher Häuser unterstützt
von Xenia PeukertViele Familien träumen von einem Eigenheim im Grünen, in dem sie ihre Kinder aufwachsen sehen können. Nicht selten werden sie jedoch schnell auf den Boden der Tatsachen zurückgeworfen und stellen fest: Ein Haus zu bauen ist sehr teuer! Und die Preise
Günstig und gleichzeitig klimafreundlich zu bauen
Die Neubauten dürfen dabei nur 40% der Energie verbrauchen, welche ein vergleichbarer konventioneller Neubau benötigt. Je weniger Energieverbrauch das Haus aufweist,
Jährlich stellt der Bund 350 Millionen Euro für die Förderung zur Verfügung, die nicht nur einkommensschwächeren Familien zugutekommt, sondern auch dem Klima. Denn die Förderung soll vor allem dabei helfen, den CO2-Ausstoß im Gebäudebereich zu verringern und die Klimaziele zu erreichen.
Triathletin setzt Zeichen für mehr Aufklärung über ein Tabuthema im Sport
von Maryline BoudotImmer mehr Sportlerinnen sprechen öffentlich über den mentalen Stress, dem sie während ihrer Periode ausgesetzt sind. Im April habe ich in den schnellen 5 etwa darüber berichtet, dass Englands Fußball-Nationalspielerinnen erfolgreich von ihrem Verband forderten, die Farbe ihrer Hosen zu ändern –
Die Britin entschied sich absichtlich für einen hellen Anzug, unter ihrem Beitrag erklärt sie, warum: Bei Rennen an heißen Tagen würde sie überhitzen und ohnmächtig werden – während ihrer Periode sei ihre Körpertemperatur außerdem höher. Daher habe sie mit ihrem Team beschlossen, hellere, kühlende Farben zu wählen.
Für ihren Mut erntet Browne viel Zuspruch, aber auch Kritik. Manche User:innen sind über ihr Foto entsetzt und finden, die Sportlerin hätte es zuschneiden oder den Blutfleck wegretuschieren müssen. Darauf entgegnet sie entschlossen:
Die Idee, das Foto zu bearbeiten, würde bedeuten, dass etwas nicht stimmt. Wenn du mir schreibst, dass 99% der Frauen, die du kennst, sich dafür schämen würden, dann ist das genau der Grund, warum ich das hier erzähle, denn daran ist wirklich nichts falsch. Es ist ganz natürlich …
In ihrer Jugend hatte Browne eine Essstörung, wodurch ihre Periode ausblieb. Heute sieht sie ihre monatliche Blutung »als etwas Schönes an« und möchte durch ihren Post mit dem Tabuthema im Sport brechen.
Indien pausiert die Genehmigung neuer Kohlekraftwerke, um erneuerbare Energien voranzutreiben
von Maria StichAls
Mit dem Ende Mai veröffentlichten neuen Elektrizitätsplan schlägt die indische Regierung jetzt einen vielversprechenden Weg ein, um diese beiden Herausforderungen zu bewältigen: In den nächsten 5 Jahren wird sie keine neuen Kohlekraftwerke genehmigen und sich stattdessen auf den Ausbau der erneuerbaren Energien konzentrieren. Bereits genehmigte Kraftwerke dürfen trotzdem gebaut werden. Die Regierung hält es sich zudem offen, ab 2027 wieder neue zu genehmigen.
Raghav Pachouri, Energieexperte eines Thinktanks in Neu-Delhi, glaubt allerdings, dass gerade ein grundlegender Wandel stattfindet, wie er
Die Pläne für die kommenden 5 Jahre sind klassischerweise sehr konkret – die Folgejahre sind hingegen nur Platzhalter. Indien will zu einem saubereren Energiesystem übergehen. Mit jedem Elektrizitätsplan versiegt der Kohlestrom ein Stück mehr.
Indien erlebe durch die Klimakrise längere und heißere Sommer, so Pachouri weiter. Das bedeute, dass vor allem tagsüber an sonnigen Tagen mehr Strom benötigt werde, um zum Beispiel Gebäude zu kühlen. Das mache es ein Stück weit einfacher, den steigenden Energiebedarf mit erneuerbaren Energien zu decken.
EU nimmt psychische Gesundheit ins Visier
von Leon HartmannJeder sechste Mensch in der Europäischen Union hatte 2018 psychische Gesundheitsprobleme. Die Zahl dürfte sich durch die Coronapandemie noch verstärkt haben. Der
Deswegen hat die Europäische Union am Mittwoch eine neue Strategie für die mentale Gesundheit der EU-Bürger:innen vorgestellt. Insgesamt 1,23 Milliarden Euro investiert sie nun in Maßnahmen für die Prävention und Behandlung psychischer Probleme.
Unsere europäische Herangehensweise – die erste ihrer Art – stellt die psychische Gesundheit auf eine Stufe mit der körperlichen. Darin findet sich alles, was wir tun, damit diejenigen, die Unterstützung brauchen, sie auch bekommen und sich leisten können.
Konkret geht es zum Beispiel um:
- Besseren Zugang zu Behandlung und Betreuung durch Investitionen in Schulungs- und Ausbildungsprogramme.
- Bessere Prävention und Früherkennung von psychischen Problemen, zum Beispiel durch eine europäische Initiative zur Depressions- und Suizidprävention.
- Mehr Schutz für Kinder und Jugendliche, zum Beispiel durch ein Netzwerk für die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen.
- Besondere Hilfe für schutzbedürftige Gruppen, wie ältere Menschen oder Geflüchtete.
- Mehr Forschung zur mentalen Gesundheit.
Die EU-Strategie ist ein erster Schritt,
Bayern ist Vorreiter in direkter Demokratie – und treibt damit Klimaschutz voran
von Julia TappeinerDer Verein »Mehr Demokratie« in Bayern hat
Doch machen wir einen Schritt zurück: Was ist mit »direkter Demokratie« gemeint? Dazu gehören Verfahren, bei denen Bürger:innen
Klingt gut? Nicht für alle. Hartnäckig hält sich die Idee, direkte Demokratie würde mehr Schaden als Gutes anrichten, weil Bürger:innen nicht genug informiert seien, um gute Entscheidungen zu treffen. Insbesondere gegen den
Der Verein »Mehr Demokratie« in Bayern konnte das nun zumindest beim Klimaschutz widerlegen.
In Bayern werden bundesweit die meisten Bürgerbegehren, Bürgerentscheide und andere direktdemokratische Verfahren durchgeführt – insgesamt 40% aller in Deutschland. Dabei stellte der Verein fest, dass das Anliegen in 2/3 der Fälle war, den Kampf gegen den Klimawandel voranzutreiben. Die Unterzeichnenden forderten etwa schärfere Klimaschutzziele für ihre Gemeinde. In über der Hälfte der Fälle waren die Verfahren erfolgreich, das heißt die entsprechende Forderung zu mehr Klimaschutz wurde von den Gemeinderäten in einem Beschluss übernommen bzw. der Volksentscheid ging im Sinne der Antragstellenden aus.
Die Zahl dieser Klimaschutzinitiativen habe sich seit 2017 mehr als verdoppelt, sagt Steffen Krenzer vom Verein »Mehr Demokratie«
Das zeigt: Den Menschen wird Klimaschutz immer wichtiger. Die Gesellschaft
Redaktionelle Bearbeitung: Leon Hartmann
Mit Illustrationen von Claudia Wieczorek für Perspective Daily