Wo sind »die guten Russ:innen«? Eine Spurensuche
Gehen oder bleiben? Diese Frage stellen sich in Russland viele, vor allem diejenigen, die gegen den Krieg sind. 300.000 entschieden sich für ein neues Leben in Armenien. Hier verändern sie nicht nur sich selbst, sondern auch die armenische Gesellschaft.
Stell dir vor: das Land, in dem du geboren wurdest und in dem du bis heute lebst, führt einen Krieg. Du bist dagegen. Was tust du? Bleibst du und versuchst vor Ort etwas zu verändern? Oder gehst du, weil das Leben nicht mehr sicher ist?
Über diese Fragen spreche ich mit
»Viele Menschen in Russland sind gegen den Krieg«
Sie streichelt den Arm ihres Mannes, der mit am Tisch sitzt und schweigend sein Brot isst. Masha ist gegen den Krieg, sie findet ihn falsch. Protestieren gegangen ist sie trotzdem nicht. Ihre Mutter flehte sie an, zu Hause zu bleiben: Es sei zu gefährlich. Also blieb Masha daheim.
Wer in Russland bleibt, muss mit der Willkür des Regimes rechnen. Um Angst zu verbreiten, überzieht es Kritik und Protest mit Strafen. Männern droht der Militärdienst an einer Front, die den Beinamen »Fleischwolf« trägt. Russ:innen wie Masha leben in Ungewissheit, ob sich die internationale Gemeinschaft zu härteren Maßnahmen gegen ihr Land entschließt. Sie berichtet, dass viele Menschen in Russland ihre Jobs aufgrund von Sanktionen verlören, kulturelle Isolation und medizinische Versorgungslücken fürchteten, dass die Moral verrohe und die Propaganda die Massen manipuliere.
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