Warum Trumps Entscheidung gut fürs Klima ist
Trumps Klimapolitik klingt wie »Nach mir die Sintflut«. Tatsächlich rettet er damit vielleicht die Zukunft unserer Erde.
Was auch immer Donald Trump da geritten hat: Aus dem Klimaschutzabkommen von Paris auszusteigen, ist die vielleicht beschissenste Idee aller Zeiten. Nicht nur, weil es der bislang realistischste Versuch ist, die Zukunft einer
Internationale Klimavorschriften sollen also künftig ohne die USA geschrieben werden, die amerikanische Wirtschaft wird die Regeln ohne Mitspracherecht schlucken müssen, wenn sie Waren in die Länder des Abkommens exportieren will. Außer, sie konzentriert sich auf den Handel mit Syrien und Nicaragua.
Die bitterste Pille haben nun die armen Länder zu schlucken, die aus einem Fonds der UN zur Klimafolgenanpassung profitieren sollen: Trumps Amtsvorgänger Barack Obama hatte
So viel zu den negativen Auswirkungen der
Jetzt erst recht!
Denn was sie bewirkt hat, zeigt: Donald Trump spricht nicht für die USA, wie er selbst vorgab.
- Wirtschaft: Die US-Wirtschaft selbst hält zu großen Teilen herzlich wenig von der Entscheidung – bis zuletzt versuchten viele Großkonzerne, den Präsidenten umzustimmen, und auch im Nachhinein reichen die Reaktionen von Unverständnis bis Trotz.
- Städte: Trump begründete seinen Schritt, er sei nicht verantwortlich für die Bürger von Paris, sondern von
- Bundesstaaten: Der US-Präsident hat zwar auf nationaler Ebene eine stattliche Machtfülle, gleichzeitig gibt es Politikfelder, auf denen in den Vereinigten Staaten jeder Staat für sich entscheidet.
Dieses Gefühl von »jetzt erst recht« zieht sich wie ein roter Faden durch die internationalen Reaktionen. Politiker aus aller Welt zeigen sich fest entschlossen, das Pariser Abkommen umzusetzen. »Nichts kann und wird uns dabei aufhalten«,
Der französische Präsident Emmanuel Macron reagierte auf Trumps Ankündigung mit klaren Worten. Seine Videobotschaft machte in sozialen Medien schnell die Runde.
Nie war die Entscheidungselite der Welt (aus der Trump die USA gerade spektakulär herauskatapultiert) so einig im Ziel, die Erde vor dem Schlimmsten zu bewahren. Ende 2015, als das Paris-Abkommen geboren wurde,
Die meisten Regierungen der Welt haben nach anderthalb Jahren begriffen,
Danke, Donald Trump, für diese Schlagzeilen!
Endlich ist es so weit: Das Klima ist auf den Titelseiten, wo es schon lange hingehört. Und von allen Seiten hagelt es flammende Appelle,
Der US-Präsident hat dem weltweiten Klimaschutz nicht nur neuen Aufwind verliehen, sondern auch eine wunderbare Projektionsfläche für jede Menge Wut geliefert. Jetzt können wir alle gemeinsam zeigen, dass der vermeintlich mächtigste Mann der Welt im Kampf gegen das Klima – und damit die Zukunft der Menschheit auf der Erde – eben doch nicht so viel anstellen kann.
Übrigens dürfen die Vertragspartner des Paris-Abkommens effektiv erst 3 Jahre nach Eintritt ein Austrittsgesuch schicken. Und von da an müssen sie noch ein Jahr warten, bis der Austritt rechtskräftig ist. Bis zum 4. November 2020 sind die USA noch Vertragspartner des Abkommens. Am Tag zuvor finden die nächsten Präsidentschaftswahlen statt.
Mit Illustrationen von Robin Schüttert für Perspective Daily