Mindestlohn: Respekt kostet mehr als ein paar Cent
Die Mindestlohnkommission will eine Erhöhung der Lohnuntergrenze. Doch 12,41 Euro pro Stunde reichen im Jahr 2024 nicht zum Leben, Betroffenen droht Altersarmut. Dabei gibt es ein besseres Konzept.
41 Cent. Das sollen Menschen ab 2024 zusätzlich für eine Stunde ihrer Lebenszeit bekommen, wenn sie zum Mindestlohn arbeiten. Klingt wenig? Ist es auch.
Vor allem dann, wenn man bedenkt, dass wir seit fast 2 Jahren von der heftigsten Inflation seit Jahrzehnten betroffen sind, die besonders die Dinge des täglichen Bedarfs enorm verteuert hat. Egal ob Strom, Heizen oder Lebensmitteleinkauf: Geringverdienende leiden laut dem Präsidenten des Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung
Die Menschen, die über die Höhe des Mindestlohns entscheiden, gehören allesamt zur zweiten Gruppe: Alle 2 Jahre trifft sich die Mindestlohnkommission, die aus jeweils 3 Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreter:innen und einer oder einem Vorsitzenden besteht. Hinzu kommen 2 Ökonom:innen, die aber ohne Stimmrecht sind und nur eine beratende Funktion haben.
Diese 9 Menschen machen unter sich aus, wie viel Geld die fast 6 Millionen Mindestlohnempfänger:innen in Deutschland erhalten – der Arbeitsminister folgt dann in der Regel bei seinen Entscheidungen der »Empfehlung« der Kommission.
Diese Kommission hat nun entschieden: Im kommenden Jahr gibt es 12,41 Euro Mindestlohn pro Stunde, das macht bei einer 40-Stunden-Woche unter dem Strich 2.150 Euro pro Monat. Nach Abzug von Steuern und Sozialabgaben bleiben dann etwas mehr als 1.500 Euro netto. Um die Miete, Strom- und Telefonrechnungen, Essen, Hygieneartikel und notwendige Anschaffungen zu bezahlen, reicht das kaum aus. Vor allem Lebensmittel sind derzeit
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