Threads vs. Twitter: Der Zaunkrieg unter Superreichen zeigt, was auf sozialen Medien falsch läuft
Der neue Kurznachrichtendienst Threads ist eine Kampfansage an Twitter. Ich habe Threads ausprobiert, bis die Anwendung in der EU abgeschaltet wurde.
Der reichste Mann der Welt, Elon Musk, schäumt vor Wut. Es gibt nämlich neue Konkurrenz für seine jüngste Anschaffung, die Social-Media-Plattform Twitter. Die hatte der Tesla-Chef erst im April vergangenen Jahres für schlappe 44 Milliarden US-Dollar gekauft, nachdem sein riesiges Ego davon überzeugt war,
Dumm nur, dass die Software hinter Twitter das Geld kaum wert ist. Doch es ging Musk nicht um die Bits und Bytes, sondern um Twitters Reichweite und den damit einhergehenden Einfluss. Es geht um rund 360 Millionen Menschen. Sie nutzen Twitter (noch) regelmäßig, um sich über die Welt zu informieren, sich zu vernetzen und die eigene Meinung in die digitale Öffentlichkeit zu rufen – darunter auch ich. Ja, in Ermangelung von Alternativen nehme ich es bisher mit Musks Ego und Kapriolen auf.
Es gibt nicht wenige Menschen – mich eingeschlossen –, die sich eine Art Kurznachrichtendienst ohne Elon Musk herbeisehnen.
Nun gibt es eine solche Alternative: »Threads«.
Der Zeitpunkt ist perfekt, der neue Twitter-Ersatz wirkt vielversprechend und macht einiges angenehm anders – etwa aktuell noch keine Werbung, während Twitter voll davon ist. Doch hinter Threads steht nicht irgendwer, sondern Mark Zuckerbergs Meta – also genau der Superkonzern (Facebook, Instagram), dem ich 2018 aus sehr guten Gründen mit einem Text über Datenskandale, Konsumentenfeindlichkeit
Mit Illustrationen von Frauke Berger für Perspective Daily