Wer hat Angst vor Biowaffen? Niemand!

4 Gründe, warum wir uns nicht vor Angriffen mit Milzbrand und Co. fürchten müssen.

12. Juni 2017  –  10 Minuten

Dies ist der zweite Teil meiner Artikelreihe über Massenvernichtungswaffen. Teil 1 über Atomwaffen könnt ihr hier lesen.

Per Katapult schleudern die Belagerer Leichen über die Stadtmauer von Kaffa. Wir schreiben das Jahr 1346 und Janibeg, der Khan der Goldenen Horde, hat die genuesische Handelsstadt auf der Krim umstellt. Doch lange wird er die Belagerung nicht mehr aufrechthalten können. Eine Seuche hat viele seiner Kämpfer dahingerafft. Doch bevor Janibeg abzieht, versucht er aus dem Übel Nutzen zu ziehen, und katapultiert seine Toten ins Stadtzentrum. »Berge von Toten« stapeln sich in den Straßen von Kaffa, schreibt ein Zeitgenosse. Nur kurz darauf bricht auch in der Stadt die Seuche aus und rafft Unzählige dahin. Per Schiff fliehen viele, doch wo sie auch hingehen, die Seuche folgt ihnen.

Die Belagerung von Kaffa gilt heute als Auslöser der Pestepidemie von 1346, die in Europa bis zu 1/3 aller Bewohner das Leben kostete. Das Journal für Emerging Infectious Diseases bietet eine detaillierte Analyse der Belagerung von Kaffa (englisch)Es ist bis heute der mit Abstand folgenschwerste Einsatz von Biowaffen, aber keinesfalls der erste. Dieses Paper bietet einen Überblick über die Geschichte biologischer und chemischer Waffen (englisch)Schon vor Tausenden von Jahren vergifteten unsere Vorfahren Pfeile und Brunnen, um sich im Kampf Vorteile zu verschaffen.

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