So lebenswert könnte Deutschland 2045 sein
Schluss mit deprimierenden Horrorszenarien. Ein neues Buch entwirft positive Zukunftsideen für ein aussichtsvolles Land – in dem Menschen den Mut zu Veränderungen hatten. Lies hier einen Auszug.
Schlägt man heutzutage die Zeitung auf oder wirft einen Blick auf Twitter, wird man überschüttet mit schlechten Nachrichten: Krisen, Kriege, Katastrophen. In der Debatte, was wir dem Klimawandel entgegensetzen können, wird vor allem über technische Maßnahmen, Kosten und Emissionseinsparungen geredet. Immer geht es um das Schlimme, das wir verhindern müssen, die Bequemlichkeiten, auf die wir verzichten sollten, die düstere Aussicht, die am Horizont droht. Das lässt die Zukunft wie einen Ort ohne Hoffnung erscheinen.
Viele fühlen sich entmutigt, gelähmt, ohnmächtig und verzweifelt; besonders in der jungen Generation nehmen Depressionen besorgniserregend zu. Verstehen Sie uns nicht falsch: Es gibt da wirklich so einiges, was wir verhindern müssen. Aber mit Angst, Hiobsbotschaften und Hoffnungslosigkeit wird das nichts.
Was wir brauchen, ist Begeisterung und Tatkraft für das Neue. Wir müssen Lust bekommen auf die Zukunft, die wir mitgestalten sollen. Und dafür brauchen wir ein Bild dieser Zukunft.

Dieser Meinung sind die Autor:innen des Buches »Zukunftsbilder 2045 – Eine Reise in die Welt von morgen«. Die Nachhaltigkeitsberaterin Stella Schaller, die Politologin und Journalistin (Mitbegründerin der taz) Ute Scheub, der Kommunikationsdesigner und Naturprozessbegleiter Sebastian Vollmar und der Autor und Gesellschaftsentwickler Lino Zeddies haben darin Zukunftsbilder für zahlreiche Orte in Deutschland und Europa entwickelt – gemeinsam mit Partnerorganisationen, Stadtverwaltungen und Architekturgrafiker:innen. Im Buch stellen die 4 Autor:innen 17 konkrete Zukunftsbilder vor – inspirierende Visionen für deutsche Städte und Gemeinden, die deren Herausforderungen und regionale Besonderheiten berücksichtigen. Erzählt werden sie von der fiktiven Journalistin Liliana Morgentau im Gespräch mit Verantwortlichen des Jahres 2045. Ihre Intention beschreiben die Autor:innen in der Einleitung des Buches wie folgt:
Bisher gibt es nahezu keine fotorealistischen Abbildungen einer möglichen positiven Zukunft. Mit diesem Projekt wollen wir diese Lücke schließen. Dabei ist unsere Vision nicht als perfekte Blaupause zu verstehen, sondern als offener Vorschlag, der zum Austausch über Zukunft einladen möchte.
Unsere Vision orientiert sich an den Zielvorgaben, die die Klima- und Umweltforschung zur Bewältigung der Ökokrise entwickelt hat. Der UN-Klimarat, das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen, das Stockholm Resilience Center, der Club of Rome, das Wuppertal Institut und viele andere Institutionen haben Leitplanken für die Einhaltung der planetaren Grenzen entworfen. Sie alle sagen: Es braucht einen tiefgreifenden Umbau unserer Gesellschaft.
Wir befinden uns im Jahr 2045. Nachdem sich die Menschheit in den 2020er- und 2030er-Jahren durch eine Abfolge heftigster Krisen – Wetterextreme, Superdürre, Finanzcrash – hindurchgekämpft hat, ist die Welt in dieser Vision 2045 eine bessere geworden. Unsere Heimat ist schöner, grüner und lebenswerter als heute.

Dies ist ein Auszug aus »Zukunftsbilder 2045 – Eine Reise in die Welt von morgen«. 17 lebenswerte Visionen für Deutschland, Österreich und die Schweiz. Das Buch ist hier beim Oekom-Verlag erhältlich. Es ist ein Projekt des gemeinnützigen und unabhängigen Thinktanks Reinventing Society aus Berlin, der seit 2020 Wege in eine regenerative Gesellschaft zu erschließen versucht. Er versteht sich als »ein Reallabor, in dem neues Erfahrungswissen entsteht«.
Bildquelle: reinventing society | oekom VerlagHier wollen wir dir, liebe:r Leser:in, ein Zukunftsbild als Auszug zeigen.
Wie wir die 3 Spaltungen überwunden haben
Leipzig, die Stadt, in der Bach und Schumann wirkten und Goethe studierte, die DDR-»Heldenstadt« zur Zeit der Wende. Ich bin hier mit der Psychologin Rose Schiller verabredet. Am Johannisplatz östlich des Stadtzentrums setze ich mich unter die hundertjährige Blutbuche. Der uralte Platz wurde vielfach verbaut und zerstört, jetzt wirkt er wieder harmonisch. Ich lasse die Gespräche der letzten Wochen Revue passieren. Regenerative Landwirtschaft, Energiewende, gemeinwohlorientierte Unternehmen, biophile Designs – wie kommen wir Menschen eigentlich mit solchen tiefgreifenden Veränderungen klar, vor allem wenn sie in so geballter Häufung auf uns zukommen?
Schiller kommt mit dem Fahrrad auf den Platz zu. Wir gehen die grüne Promenade entlang, vorbei an der neuen Agora für Bürgerveranstaltungen, in der gerade eine kleine Kundgebung für Graffitikunst stattfindet, und setzen uns in ein Restaurant. Noch bevor wir bestellen, beginnt sie zu erzählen. »Ich habe mich die letzten Jahre damit beschäftigt, welche sozialpsychologischen Bedingungen Transformation fördern und welche sie verhindern. Was passiert in uns, wenn wir vor Unbekanntem stehen und Altes zurücklassen müssen? Wie gelingt es uns, auf ein unbekanntes Ziel hinzuarbeiten, ohne im Nebel verloren zu gehen? Welche Rolle spielen dabei unsere Weltanschauungen, Gefühle, Ängste?«
Wir geben unsere Bestellung auf – sie Tagliatelle, ich Leipziger Allerlei. »Das Konzept der drei Trennungen, das unter anderem der Transformationsforscher Otto Scharmer verbreitet hat, fand ich sehr hilfreich, um diese Fragen zu beantworten. In der Moderne haben sich drei wesentliche Trennungen oder Abspaltungen entwickelt.
- Erstens unsere Verbindung zu uns selbst.
- Zweitens unsere Verbindung zu anderen Menschen.
- Drittens unsere Verbindung zu anderen Lebewesen und zum Planeten.
Die Tragik der Menschheitsgeschichte war, dass alles um diese Trennungen ›herumgebaut‹ wurde – gesellschaftliche Institutionen, Technologien, Regeln. Die DNA des Systems war sozusagen gespalten. Im Innersten waren Risse, welche die äußeren Strukturen destabilisierten. Wir sind von der Komplexität und Geschwindigkeit unserer eigenen Entwicklung überwältigt worden, weil wir eine Heilung dieser drei Beziehungsebenen verpasst haben.«
Das Wort Heilung irritiert mich, in Zusammenhang mit Gesellschaftswandel habe ich das noch nie gehört. Sie lächelt milde. »Ich sage bewusst Heilung. So wie ein Riss oder eine Wunde wieder zusammenwächst, so mussten auch wir unsere Trennungen von unserer Innenwelt, von der Gesellschaft, von der Natur ausheilen«, antwortet Schiller. »Ohne die sogenannten Zukunftskompetenzen hätten wir die große Wende nicht geschafft.«

Wie wir wieder zu uns selbst gefunden haben
Was sie mit der Beziehung zu uns selbst und Zukunftskompetenzen meint, möchte ich wissen. »Intimität mit uns selbst. Wir waren nicht mehr in Verbindung mit unseren tiefsten Sehnsüchten und Träumen, auch nicht mit unseren Verletzungen, enttäuschten Hoffnungen, mit Ängsten, Einsamkeit, Wut oder Trauer. Wir haben diese tiefen Gefühle abgespalten. Manchmal warnte eine innere Stimme uns, etwa wenn wir gegen unser Gewissen handelten, toxische Beziehungen eingingen oder uns ständig überarbeiteten. Doch viele von uns überhörten sie, und dann verstummte diese Stimme irgendwann. Burn-outs und Depressionen haben deshalb in den 2020ern einen Höchststand erreicht. 2022 hatten 20 Prozent der Beschäftigten in Deutschland eine Depression, heute im Jahr 2045 sind es gerade mal 2 Prozent.«
Ich bin erstaunt, denn ich hatte angenommen, dass der materielle Reichtum Deutschlands die Menschen damals zufriedengestellt habe – gerade nach der Wende in den Bundesländern der früheren DDR. Aber offenbar war dem nicht so.
»In Ostdeutschland fühlten sich die Menschen um ihre eigene Revolution geprellt und vom Westen wie Menschen zweiter Klasse behandelt«, erklärt die Psychologin. »Und in Westdeutschland wurde der Wert eines Lebens bloß materiell gemessen: an Arbeit, Karriere und Geld. Bis in die 2020er waren nur wenige Menschen ehrlich zu sich selbst, sie setzten sich mit ihrer Innenwelt selten aktiv auseinander. Am ehesten Künstler, Musikerinnen und Kulturschaffende. Meditation wurde als etwas Exotisches oder Esoterisches betrachtet, Gesprächs- und Traumatherapien wurden bis in die 2010er nur in schlimmsten Fällen eingesetzt. Es gab kaum westliche Kulturtechniken, um unsere Erlebnisse und unser Innenleben zu reflektieren. Die Fähigkeit, Körper und Gefühle zu spüren und konstruktiv mit inneren Schwierigkeiten umzugehen – die hatten wir an Psychologinnen, Therapeuten und Ärzte wegdelegiert. Offenbar war der Blick nach innen zu schmerzhaft und zu bedrohlich. Denn die Welt der Gefühle ist koordinatenlos, chaotisch und verwirrend.«
Schiller wirkt nachdenklich. Der Kellner stellt Musik an, im Hintergrund erklingt ein Piano. »Das gilt vor allem für die Angst«, fährt sie fort. »Sie ist vielleicht das mächtigste, auf jeden Fall das bedrohlichste aller Gefühle. Wir verbannen sie oft ins tiefste Kellerverlies unserer Psyche.« Dabei sei Angst völlig normal. Die Angst, Dinge zu verlieren, zu sterben oder nicht geliebt zu werden, sei schlicht menschlich. »Problematisch wird es erst, wenn wir sie nicht bewusst wahrnehmen und sie uns zu tragischem Verhalten führt. So viele Menschen liefen früher ihr Leben lang vor der Angst weg, irgendwann allein zu sein. Sie flüchteten sich in toxische Beziehungen, in Sucht oder obszönen Reichtum. Was meinen Sie, wie viele schlechte Entscheidungen in Konzernen und politischen Institutionen im letzten Jahrhundert gefällt wurden, weil sich Chefs nicht eingestehen wollten, dass sie im Unrecht waren? Weil sie tief im Inneren Angst hatten, deswegen die Akzeptanz der anderen zu verlieren? Ich sage Ihnen, es waren sehr viele!«
Wie konnte es da gelingen, die Gesellschaft umzubauen und etwas Neues zu erschaffen? »Den Umgang mit Angst und starken Gefühlen kann man erlernen, individuell und kollektiv. Und tatsächlich haben das damals mehr und mehr Menschen geschafft.«
Wie wir unsere sozialen Beziehungen regeneriert haben
Der Kellner bringt Tagliatelle und Allerlei, wir beginnen zu essen. Rose Schiller scheint meine inneren Fragezeichen zu spüren. »Dass wir heute besser mit uns selbst umgehen, haben wir auch der Überwindung der zweiten Trennung zu verdanken, also der von unseren Mitmenschen«, fährt sie fort. »Denn niemand kann das allein lernen. You never walk alone. Es gibt heute so viele Schulkurse, Fortbildungen und kostenlose Angebote, in denen Menschen von anderen Menschen bewusstes Atmen, Meditation oder Körperübungen lernen. Die Prävention psychischer Probleme wird viel ernster genommen als früher. Das Ministerium für integrale Gesellschaftsentwicklung hat den Zugang zu kostenfreien Therapien möglich gemacht.« Ich erinnere mich: Dieses kompliziert klingende Ministerium hatte sich ja vor einigen Jahren gegründet.
»An welchen Symptomen zeigt sich diese zweite Trennung?«, frage ich kauend. Um das Jahr 2020 herum habe sich laut einer Studie fast jede fünfte Person hierzulande ständig einsam gefühlt, erläutert meine Gesprächspartnerin. »Das war eine Pandemie der Einsamkeit. Junge Menschen waren ständig online, aber fühlten sich zutiefst allein. Alte Menschen haben unter sozialer Isolation gelitten, ob auf dem dünn besiedelten Land oder in der anonymen Großstadt«, sagt Schiller. Einsamkeit erhöht die Wahrscheinlichkeit, an Krebs, Herzinfarkt oder Schlaganfall zu sterben. »Dabei war die Lösung in vielen Fällen einfach«, sagt sie. »Mehrgenerationen-Häuser ließen Alte und Junge aufblühen. Ich frage mich heute, wer auf die Idee kam, die Generationen zu trennen, die sich gegenseitig so viel geben können, und Altenheime und Kitas separat zu bauen. Oder warum so lange am Grundeinkommen herumdiskutiert wurde. Das hat so vielen Menschen die Existenzangst genommen.«
Einen Moment lang schweigen wir und genießen unser Essen. »Ein weiteres Symptom war unsere Unfähigkeit, mit gesellschaftlichen Konflikten konstruktiv umzugehen«, fährt Schiller fort. »Es gab so viele Fronten – zwischen Glaubensrichtungen, politischen Einstellungen, unterschiedlichen Herkunftsländern oder Einkommen und Geschlecht. Diese Polarisierungen wurden durch die Echokammern des Internets verstärkt, der Ton unserer Debatten verrohte immer mehr. Die Politik war ein Spiegel der Gesellschaft – man ließ sich nicht ausreden, warf sich üble Vorwürfe an den Kopf und versuchte andauernd, besser dazustehen als die anderen. Politische Grabenkämpfe haben uns lange gelähmt und entzweit. Zwischen den Nationen sah es noch schlimmer aus. Unverständnis, Konkurrenz, Streit oder gar Kriege weltweit. Das erschwerte unseren gemeinsamen Kampf gegen den Klimawandel. Die gesamte Gesellschaft war auf Konflikt gepolt.«
Was heute anders ist, frage ich.
»Ganz einfach. Es herrscht mehr Vertrauen, mehr Ehrlichkeit. Die stärkere Beziehung zu uns selbst wirkt sich positiv auf den Umgang mit unseren Mitmenschen aus. Wir sehen Konflikte als wertvoll an, unterschiedliche Perspektiven bereichern uns. Heute gibt es zudem Konfliktleitfäden und klar definierte Klärungsprozesse in jeder Organisation. Und die Erkenntnis: Wenn alles zusammenbricht, bleiben nur noch unsere Beziehungen.«
Und das soll reichen? Kann ich nicht glauben. »Nein, es genügt nicht«, stimmt meine Gesprächspartnerin zu. »Aber es gibt ja noch mehr. Gestern war ich auf dem Kongress der Inner Development Goals, einer 2020 gegründeten internationalen Initiative für inneres Wachstum. Der Name lehnt sich an die damaligen UN-Nachhaltigkeitsziele an, die Sustainable Development Goals. Costa Rica hatte die Inner Development Goals als erstes Land der Welt schon 2021 übernommen. Dutzende weitere Länder haben sich wenig später angeschlossen. Bei den Zielen geht es um soziale Kompetenzen, etwa Wertschätzung und gegenseitiges Vertrauen. In den letzten Jahren sind überall Schulungen erfolgt, etwa in Gewaltfreier Kommunikation.« Das sei eine von Marshall Rosenberg in den 1960ern entwickelte Umgangsweise, die verbindend wirkt und Kokreation fördert.

Wie wir wieder Teil der Natur wurden
Wir bezahlen und spazieren die grüne Promenade entlang. Die dritte und vielleicht wichtigste Trennung sei die zwischen Mensch und Natur, nimmt Schiller den Faden wieder auf. Ich blicke auf die Parklandschaft, in der Kinder zwischen Farnen hin und her springen. »Heute fragen wir uns, warum es in der Klimakrise so lange dauerte, bis die Menschheit kollektiv handelte. Gestern habe ich im Freiluftkino die historische Satire ›Kopf im Sand‹ gesehen, die die Generation der 2020er aufs Korn nimmt. Eine Politikerin steht vor einem vertrockneten toten Wald und plappert in die Kamera, die Bäume hätten sich eben nicht schnell genug an die neuen Klimabedingungen angepasst – so sei das in der Marktwirtschaft!
In dem Film ist recht gut zu beobachten, dass der kollektive Zugang zu Gefühlen wie Trauer und Mitgefühl verbaut war – der Schmerz über ausgelaugte Böden, sterbende Wälder, ausgerottete Arten wurde verdrängt oder mit einer Spende an Greenpeace kompensiert. Wir sahen zwar die Bilder der Naturzerstörung, aber ließen sie nicht wirklich emotional an uns heran. Seit der Aufklärung und noch mehr seit der Industriellen Revolution waren wir im Westen der Illusion aufgesessen, dass wir Menschen außerhalb der Natur stehen und sie beherrschen sollten«, erklärt sie.
Manche faselten sogar, man könne doch den Mars besiedeln. »Dabei hätten wir eine ganz andere Art von All-Bewusstsein nötig gehabt: Nämlich die Erkenntnis, dass alles mit allem verbunden ist. Das Wasser, das wir trinken, fließt durch uns und alle Lebewesen. Pflanzen nähren uns, und wir nähren andere. Wir sind keine getrennten Individuen. Wir alle bestehen aus Beziehungen, die sich gegenseitig tragen.«
Heute, so Schiller, seien wir auf einem besseren Weg. »Wir haben neue Orte wie den Earth Dome in Berlin geschaffen, um zu ermöglichen, dass Menschen sich wieder als Teil des großen Erdorganismus entdecken. Naturpädagogik ist an Schulen verankert, Schulklassen suchen regelmäßig die Natur zum Lernen auf. In Städten gibt es naturbelassene Oasen, Urban Gardening ist weitverbreitet. Naturschutzgebiete wurden ausgeweitet, und auf dem Markt erfahre ich, auf welchem Acker meine Rote Bete gewachsen ist. Auch die bewusstseinserweiternde Pflanzenmedizin ist besser erforscht als früher.«
Ich will wissen, ob das die Heilung ist, von der Schiller zu Anfang gesprochen hat. »Wir erkennen zumindest, dass die Natur einen Wert an sich hat, und betrachten sie als gleichwertiges Leben. Wir sehen die vielen Wechselwirkungen der Systeme des Lebens. Unserem Denken und Handeln liegt damit ein anderes Weltbild zugrunde. Wir verstehen uns selbst als Hüterinnen des Planeten statt als Herrscher über ihn, und wir stellen Fürsorge und Gemeinwohl ins Zentrum unserer Ökonomie. Doch wir haben immer noch sehr viel zu lernen.«
Redaktion: Dirk Walbrühl
Titelbild: ReinventingSociety | loomn (Foto: Maximilian Schönherr) - CC BY-NC-SA 4.0