»Wo sind die ganzen geflüchteten Frauen?« – Diese Initiative gibt ihnen eine Stimme
Häufig stehen vor allem geflüchtete Männer im Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit, Frauen sind weniger zahlreich, aber aus viele Gründen auch weniger sichtbar. Das Sisters Network aus Hamburg ist dabei, das zu ändern.
Um die Mittagszeit ist es ruhig im Hamburger Gängeviertel. Hier, wo historische Fachwerkhäuser auf hochragende Glasfassaden treffen, verlässt an diesem vernieselten Sommertag kaum jemand das Haus. Einzig in einem ehemaligen Ladengeschäft mit breiter Fensterfront öffnet und schließt sich beständig die Tür und es treten, einzeln oder in Gruppen, junge Frauen ein. Das gemeinnützige Projekt Sisters Network hat zum gemeinsamen wöchentlichen Brunch geladen.
Wer sich drinnen dazu gesellt, findet sich in wuseliger Geschäftigkeit wieder. In der Küche schneiden die jungen Frauen Brot, waschen Obst und kochen Tee. Popmusik schallt aus Handylautsprechern. Der Ablauf unter den Mädchen und Frauen verschiedenen Alters scheint eingeübt. So ist auch die 22-jährige

Das Sisters Network macht es sich seit 2018 zur Aufgabe, geflüchtete Mädchen und junge Frauen in Hamburg miteinander in Austausch zu bringen. Hier sollen sie in eine Gemeinschaft von Menschen eingebunden werden, die trotz aller Unterschiede ähnliche Erfahrungen gemacht haben. So treffen junge Frauen zwischen 16 und 26 Jahren aufeinander, die in den vergangenen Jahren aus Ländern wie dem Iran, Syrien oder Eritrea nach Deutschland geflohen sind.
Titelbild: Fotos: Fabian Lehmann | Bearbeitung: Claudia Wieczorek - copyright