Diese 8 Kinderbücher sollten auch Erwachsene lesen
Von fantastischen Erzählungen bis zu lehrreichen Geschichten: Wir haben unsere alten und neuen Favoriten aus dem Kinderbuch-Regal für euch zusammengestellt.
Würden mehr Menschen Kinderbücher lesen, wäre die Welt wohl ein besserer Ort.
Denn Geschichten für Kinder vermitteln ganz nebenbei wertvolles Wissen für das Leben: etwa wie vielfältig Familie sein kann, wie man gegen Ausgrenzung aufsteht oder dass auch Männer weinen dürfen. Damit sind moderne Kinderbücher am Puls der Zeit. Doch selbst die Klassiker, die du aus Nostalgie vielleicht noch im Bücherschrank hast, sind alles andere als überholt.
Wie lese ich veraltete Passagen in Kinderbüchern vor?
Wer gemeinsam mit Kindern liest, kann selbst auf die Inhalte achten und eingreifen. Bei kleineren Kindern lohnt es sich, menschenfeindliche Vokabeln einfach kurzerhand auszulassen. Bei älteren Kindern kann man kritikwürdige Formulierungen erklären. Für viele Kinderbücher gibt es mittlerweile auch aktualisierte Neuauflagen – oder man greift zu modernen Alternativen mit denselben Themen.
Klar, in den Kinderbüchern unserer Kindheit würde man vieles heute anders sagen. Nicht umsonst gibt es immer wieder Diskussionen um neue Formulierungen und Neuauflagen – und das ist gut so! Trotzdem sind viele Botschaften aus den Büchern von damals auch heute sehr aktuell.
Manches Wissen, das Kinderbücher vermitteln, würde auch Erwachsenen guttun. Glücklicherweise machen die Bücher für die Kleinsten auch noch später im Leben beim (Vor)Lesen Spaß. Unsere Redaktion – darunter einige mittlerweile selbst Eltern – empfiehlt dir deshalb heute ihre besten Kinderschmöker für Jung und Alt.
»Männer weinen«: Warum es okay ist, seinen Tränen freien Lauf zu lassen
von Chris VielhausEs ist Sommer. Freudig renne ich über den gepflasterten Hof meiner Eltern. Ich bin aufgeregt – und über dieses Gefühl hinweg bemerke ich nicht, dass sich meine Beine überschlagen. Ich stürze und schlage mir die Knie auf. An diese Art Schmerz aus meiner Kindheit erinnere ich mich zuletzt wieder und wieder, seit ich meinen Sohn dabei begleite, wie er die Welt entdeckt.
Stürze sind dabei ebenso unvermeidlich wie die Tränen, die darauf folgen. Und dann passiert es: Während ich den kleinen Dreikäsehoch tröste, entfährt mir ein Spruch, tief eingegraben in meinem Unterbewusstsein: »Ein Indianer kennt keinen Schmerz«, höre ich mich sagen. Solche veralteten Phrasen wollte ich eigentlich nie in den Mund nehmen – und zwar nicht nur aufgrund des falschen Betitelns der amerikanischen Ureinwohner:innen.

Der Titel des Buches »Männer weinen« von Jonty Howley ist daher so simpel wie treffend,
Auf seinem Weg zur Schule trifft er jedoch auf bezaubernd illustrierte Männer aller Couleur, die das Gegenteil beweisen. Egal ob alte Männer, Biker-Männer oder Armee-Männer: Alle weinen, überall. Wieder zu Hause angekommen, begrüßt ihn sein Papa dann, siehe da, mit Tränen in den Augen. Auch er muss gestehen, dass er Angst vor Levis erstem Schultag hatte und nun sogar aus anderen Gründen weint – nämlich aus Freude und Erleichterung.
Dass »Männer weinen«, können Kinder gar nicht früh genug lernen – verstehen können sie es sicher schon ab 2 Jahren. Das Buch von Jonty Howley hat 44 Seiten.
»Momo«: Erwachsenen den Spiegel vorhalten
von Dirk WalbrühlMomo ist eine Waise und besitzt kaum mehr als ihre Flickenjacke, viele Freund:innen und die Gabe, gut zuzuhören. Doch dann kommen die sogenannten grauen Herren in die Stadt und haben eine verlockende Geschäftsidee: Die Menschen sollen ihre Zeit vermehren. Das krempelt Momos Welt ordentlich um. Alle arbeiten immer schneller, um für »später« möglichst viel Zeit anzusparen. Dafür haben sie immer weniger Zeit für ihre Mitmenschen. Momo erkennt bald den perfiden Trick: Die grauen Herren stehlen die Zeit einfach für sich selbst. Sie bestehen selbst aus der gestohlenen Zeit der sich abrackernden Menschen.

Michael Endes Roman aus dem Jahr 1973 ist ein Klassiker der Kinderbuchliteratur – zu Recht! Denn er ist nicht nur die spannende und sehr fantasievoll erzählte Geschichte eines mutigen Mädchens, das sich mit dem Status quo nicht abfinden will. Er ist auch eine surreale, aber durchsichtige Kritik an der modernen Zeit: an Selbstoptimierung, neoliberaler Geldgier und Erwachsenen, die
Dass sich seit 1973 in dieser Hinsicht nicht viel getan hat, ist zugegeben etwas deprimierend. Das heißt aber auch, dass Momo heute wie damals für Erwachsene als mahnende Erinnerung daran gelesen werden kann, dass das Leben aus mehr besteht als aus Arbeit und Dauerstress. Beim Lesen verstehen Erwachsene wie Kinder, dass es sich lohnt, aus diesem perfiden System teilweise auszubrechen.
Michael Endes »Momo« erinnert seit 1973 an die wichtigen Dinge im Leben. Das Buch hat 304 Seiten und ist heute in 46 Sprachen erhältlich. Empfohlen wird es für Kinder ab 12 Jahren.
Mein Kollege Benjamin Fuchs hat in einem Artikel aufgeschlüsselt, was wir von Momo konkret für unsere Arbeit lernen können:
»Alles Familie!«: Vom Kind der neuen Freundin vom Bruder von Papas früherer Frau und anderen Verwandten
von Lara MalbergerWir leben seit knapp 2 Jahren in einer eher besonderen Familienkonstellation: mein Partner, ich und unser 3-jähriger Neffe, der jetzt unser Pflegesohn ist. Mittlerweile sind wir eine kleine Familie geworden. In den meisten Geschichten und Büchern kommt unsere Art von Familie jedoch nicht vor. Umso mehr freut es mich, wenn es ein Buch schafft, spielerisch zu vermitteln, dass es eben noch mehr gibt als die »klassische« Mutter-Vater-Kind-Kombination. Patchworkfamilien, Adoptivfamilien, Familien mit 2 Mamas oder 2 Papas, Familien mit nur einem Elternteil oder eben Pflegefamilien.

Bunt illustriert stellt »Alles Familie!« die verschiedensten Familienmodelle nebeneinander und zeigt ihre Herausforderungen und Chancen – ohne sie dabei zu bewerten. Eine Art humorvolles Sachbuch, gespickt mit kleinen Geschichten rund um die vielen bunten Familien, die sich in den 40 Seiten verstecken.
2011 hat das Buch den Jugendliteraturpreis gewonnen. Das ist schon ein paar Jahre her, doch für mich ist »Alles Familie!« auch aktuell eines der schönsten Bücher, um verschiedene Familienmodelle kennenzulernen und zu zeigen, dass sie alle eine Berechtigung haben. Etwas, was auch der ein oder andere Erwachsene noch lernen könnte.
Das Buch von Alexandra Maxeiner (Text) und Anke Kuhl (Illustration) hat 40 Seiten und wird für Kinder ab 5 Jahren empfohlen – die Bilder machen auch schon deutlich früher Spaß.
»Die Schildbürger«: Über Leute, die sich dumm stellen, um glücklich zu werden
von Désiree SchneiderSie bauen ein Rathaus ohne Fenster und wollen Licht in Mausefallen fangen. Sie stellen einen Krebs vor Gericht, weil er jemanden in den Finger gezwickt hat. Und wählen den neuen Bürgermeister durch einen Wettbewerb im Reimen. Vieles, was die Bewohner:innen der fiktiven Stadt Schilda machen, scheint vor allem eines zu sein: dumm.
Genau darum geht es in dem Kinderbuch »Die Schildbürger« von Erich Kästner (1899–1974). Aber dumm sind die Schildbürger:innen mitnichten. Im Gegenteil: Sie waren sogar so schlau, dass sie alle um Rat fragten. Weil die Fragen ihnen irgendwann zu viel wurden, stellten sie sich dumm.

Kästner hat die Geschichten der Schildbürger:innen nicht erfunden, sondern nur nacherzählt. Sie entstanden bereits im 16. Jahrhundert in Deutschland und basieren auf älteren Erzählungen. Die Schildbürger:innen wurden seit jeher als naiv und töricht dargestellt, um Menschen zum Lachen zu bringen, aber auch um Gesellschaftskritik zu üben. Die Geschichten parodieren menschliche Schwächen und Unvernunft und zeigen auf, wie sie in einer Gemeinschaft zu absurden Situationen führen können.
»Die Schildbürger« habe ich bereits als Grundschulkind gelesen und vorgelesen bekommen, so wie meine Eltern. Beim heutigen Lesen muss ich noch immer vor Fassungslosigkeit staunen – und mir Lachtränen aus den Augen wischen. Der Humor ist gut gealtert.
Die sexistischen Untertöne jedoch nicht: So ist der Ausgangspunkt der Erzählungen, dass die Frauen in Schilda die Aufgaben der Männer nicht erledigen konnten, während diese mit dem Beantworten von Fragen beschäftigt waren. Deshalb verkam das Dorf und die Männer überlegten sich ihre List. Solche falschen Stereotype sollten Kindern beim Vorlesen kurz erklärt werden. Denn in dieser Hinsicht hat sich (zum Glück) bis heute einiges geändert. Eine neue, zeitkonforme und auch aktuell gesellschaftskritische Nacherzählung der Schildbürger wäre deshalb sicher eine schöne Sache.
Trotzdem bleibt Erich Kästners »Die Schildbürger« ein kurzweiliger Lesespaß für Kinder und Erwachsene. Als knackige Lebenslektionen bieten sie viel Interpretationsspielraum zum Grübeln und können Ausgangspunkt für spannende Gespräche sein.
»Die Schildbürger« haben je nach Fassung rund 80 Seiten und werden ab 6 Jahren empfohlen. Der Kinderklassiker wurde erstmals im Jahr 1928 veröffentlicht.
»Steck mal in meiner Haut!«: Ein ermutigendes Aufklärungsbuch über Rassismus
von Maryline Boudot
Kinder beobachten uns genau. Sie sehen, wie wir auf andere Menschen reagieren.
Der Name wird immer wieder falsch ausgesprochen, die Haare werden ungefragt angefasst oder jemand bekommt eine schlechtere Note aufgrund der Hautfarbe: Schon im Kindesalter machen viele Kinder erste Erfahrungen mit Rassismus. Und auch wenn es viele Menschen gern beiseiteschieben, leben wir in einer rassistischen Gesellschaft. Aus diesem Grund sind wir alle mit Vorurteilen und Diskriminierungen aufgewachsen, die wir bis heute verinnerlicht haben. Ändern können wir das nur, indem wir uns mit den Strukturen dahinter befassen und schon Kindern dieses Wissen mitgeben.
Mit ihrem Bilderbuch »Steck mal in meiner Haut!« wollen die Autorinnen Pia Amofa-Antwi, Emily Claire Völker und Saskia Hödl Kindern helfen, Rassismus zu erkennen, um für sich selbst und andere einzustehen. Es vermittelt, wie diese Form der Diskriminierung im Alltag aussehen kann, und gibt Tipps, wie sich Kinder in solchen Situationen verhalten können.

Das Buch richtet sich nicht nur an Kinder, sondern auch an ihre Eltern und an Pädagog:innen. Auf vielen Seiten sind farbig gekennzeichnete Boxen, in denen Erwachsene hintergründige Informationen erhalten. Außerdem geben die Autorinnen Tipps, wie Eltern ihre Kinder bestärken oder wie sie mehr Diversität ins Kinderzimmer bringen können. Lehrkräften kann es als Unterrichtsmaterial dienen.
Mit kindgerechten Texten und gewaltfreien Illustrationen führt das Buch an schwierige Themen wie Rassismus, Kolonialismus und den Holocaust heran und macht klar, dass alle Menschen gleich viel wert sind.
Meiner Meinung nach ein Buch, das nicht nur betroffene, sondern gerade auch
»Das beeinflusst ihr Selbstbild und beschränkt ihre Wahrnehmung der Welt« – so schreiben es die Autorinnen im Vorwort, in dem sie sich auch mit der Frage befassen, ob es für Kinder nicht zu früh ist, sich mit einem so ernsten Thema wie Rassismus auseinanderzusetzen. Mir gibt das Buch Hoffnung, dass die junge Generation vorurteilsfreier aufwächst und trotzdem über rassistische Strukturen – in der Vergangenheit und bis heute – aufgeklärt ist. Gerade wir Erwachsenen, die diese Diskriminierungen verinnerlicht haben, können von diesem Buch viel lernen.
Das Buch von Pia Amofa-Antwi (Text), Emily Claire Völker (Illustration) und Saskia Hödl (Text) klärt Kinder ab 5 Jahren auf. Es hat 48 Seiten und ist 2022 erschienen.
»Wir pfeifen auf den Gurkenkönig«: Von Gurken lernen, Autoritäten zu hinterfragen
von Katharina WiegmannAm Ostersonntag ist er auf einmal da: schrumpelig-grün, eine Krone auf dem Kopf, schlechte Laune. Man möge ihn doch bitte mit Majestät ansprechen. Der Gurkenkönig ersucht bei der Familie Hogelmann politisches Asyl – und bringt die Verhältnisse im Haus gehörig durcheinander.
Man habe ihn aus seinem Reich im Keller vertrieben, erzählt der »Gurkinger«, wie ihn der 12-jährige Wolfgang etwas respektlos nennt. Er sei aber davon überzeugt, dass seine Untertanen ihn bald zurückholen würden. Ohne ihn kämen sie nicht aus, sie seien dumm und bräuchten jemanden, der ihnen sage, was sie tun sollten. In der Zwischenzeit will er von Familie Hogelmann bedient werden. Aus der Perspektive von Wolfgang erfahren wir, dass zunächst Skepsis herrscht. Besonders sympathisch ist der Gurkinger schließlich nicht. Doch dann ergibt sich Vater Hogelmann der Autorität der Gurken-Krone und teilt sogar sein Bett mit dem verstoßenen Regenten aus dem Kellerloch.

In der Folge erlebt das neue Hogelmannsche Familienoberhaupt, wie seine Anweisungen zum ersten Mal missachtet werden. Niemand will den Gurkinger beim Osterausflug mit dem Auto auf den Schoß nehmen, schließlich fahren der Vater und die Gurke zu zweit. Und nach und nach verwischen in der Erzählung die Unterschiede zwischen dem Vater und dem Gurkenkönig.
Aus heutiger Perspektive mögen einem die patriarchalen Familienverhältnisse in Christine Nöstlingers Kinderbuch überzeichnet vorkommen. Als der Gurkenkönig im Jahr 1970 veröffentlicht wurde, durften Frauen in Deutschland nur einer Lohnarbeit nachgehen, solange sie die Arbeit innerhalb der Familie nicht vernachlässigten. Doch die Lektüre lohnt sich noch heute. Die österreichische Autorin aus einem Wiener Arbeiterbezirk ruft zwischen den Zeilen dazu auf, Autoritäten zu hinterfragen, kritisch zu denken und solidarisch zu handeln.
Als der Gurkenkönig den Vater bittet, seinen ehemaligen Untertanen den Garaus zu machen, tun Wolfgang und seine Geschwister alles dafür, genau das zu verhindern. Sie haben sich mit dem Keller-Volk angefreundet und herausgefunden, dass es ohne den König ein viel besseres Leben führt. Und so eskaliert der Streit im Hause Hogelmann …
Nöstlingers Figuren sind fein gezeichnet. So wird in der Geschichte auch deutlich, unter welchem Druck der Vater steht und was ihn so anfällig für die leeren Versprechen des Gurkingers macht. Ein emanzipatorisches Buch, in mehrfacher Hinsicht.
»Wir pfeifen auf den Gurkenkönig« wird für Kinder ab 9 Jahren empfohlen und hat 160 Seiten.
»Das Haus auf dem fliegenden Felsen«: Wo sich Logik und Realität in Luft auflösen
von Felix AustenWer Erwin Moser nicht kennt, kann ihn sich am besten als Zwillingsbruder des Kinderbuchtitanen Janosch vorstellen: In unverkennbarem und zeitlosem Zeichenstil setzt er die Akteur:innen seiner kleinen Geschichten in Szene. Meist sind es Tiere, manchmal Menschen, aber auch ein angebissener Apfel, eine mottenzerfressene Krawatte oder eine alte Scheune dürfen mitunter die Hauptrollen spielen. Und genau wie Janosch hat Erwin Moser im Laufe seines Lebens mehr Bücher gezeichnet und geschrieben, als man zählen kann.

Das persönliche Moser-Lieblingsbuch unserer Familie ist »Das Haus auf dem fliegenden Felsen«. Die Geschichten darin sind nie länger als eine Seite – was müde Eltern zu schätzen wissen. Manche der Texte sind nur Beschreibungen der irren, schönen Szenen aus Mosers Feder. In anderen Fällen vollzieht sich eine Handlung. Doch in jedem Fall hat das Unerklärliche und Geheimnisvolle seinen Platz darin.
Da ist die gigantische Sonnenblume, die plötzlich in einem Garten erwächst und das Dorf den ganzen Winter mit Feuerholz versorgt. Der Turm im See, von dem niemand weiß, was sich im Inneren befindet. Oder der Junge, der stundenlang in seiner muffigen, selbstgebauten Grashütte sitzt und sich freut, dass niemand außer ihm sein Versteck kennt.
Mehr als einmal habe ich mich beim Vorlesen gefragt, ob meine Tochter mit den abstrusen Geschehnissen etwas anzufangen weiß, und ob sie mangels der klaren Handlungsstränge bei der Sache bleibt – schließlich ergeben die Texte logisch betrachtet nicht immer Sinn. Falscher Gedanke, habe ich schnell gemerkt. Denn während ich mit meiner Erwachsenenbrille noch darüber brüte, wie sie diese Welt auffasst, in der sich Logik und Realität in Luft auflösen, ist sie längst darin eingetaucht.
»Das Haus auf dem fliegenden Felsen« ist 2021 erschienen. Das Buch zeigt auf 96 Seiten insgesamt 40 Bilder und Geschichten von Erwin Moser, zum ersten Mal farbig illustriert. Empfohlen ab 5 Jahren – doch auch schon früher lassen sich die Bilder bestaunen.
»Perry Rhodan«: Wie ein Weltraum-Abenteurer seit 62 Jahren die Welt der Science-Fiction in Kinderzimmer bringt
von Dirk Walbrühl»Perry Rhodan« ist wirklich außergewöhnlich. Die
Die Geschichten drehen sich um Major Perry Rhodan, der bei einer Bruchlandung auf dem Mond den ersten Kontakt mit Außerirdischen herstellt. Er muss lernen, dass die Menschen nur ein Volk unter vielen sind. Diese Erkenntnis und etwas außerirdische Technologie verhindern die Katastrophe eines bevorstehenden Nuklearkriegs auf der Erde. Dann bricht der Held zu unbekannten Sternen auf und erlebt zahllose Abenteuer.

Immer wieder arbeitet sich die Serie dabei an aktuellen Debatten und politischen Hintergründen ab, die in die spannenden und jugendgerechten Abenteuer eingebunden sind. Dabei geht es mitunter recht
Die aktuellen Ausgaben spielen nach einem Zeitsprung in einer Zukunft, in der die Erde nur noch eine verklärte Legende ist und Perry Rhodan selbst plötzlich als Bösewicht gilt. Anspielungen an die aktuelle Weltuntergangsstimmung, Desinformation und politische Krisen sind mit Sicherheit von den Autor:innen gewollt.
So kann der aktuelle Bezug der Reihe ein Ausgangspunkt für Gespräche und Diskussionen zwischen Eltern und jungen Perry-Rhodan-Fans sein. Die bisher erschienenen Heftromane richten sich an Kinder und Jugendliche im Alter von 12–18 Jahren. Bald erscheint zudem eine Comicreihe extra für Kinder ab 8 Jahren – so wird auch die jüngste Generation mit ins Perry-Rhodan-Universum genommen. Dort geht es aber natürlich erst einmal nicht um Nuklearkriege, sondern – auch ganz Perry Rhodan – um die Lust am Abenteuer, Mut und den Aufbruch zu unbekannten Sternen.
Die Heftromane haben rund 60 Seiten pro Ausgabe und sind für Kinder ab 12 Jahren geeignet. Der erste Band erschien am 8. September 1961, bis heute läuft die Serie durchgehend. Die Comics für Kinder ab 8 Jahren mit dem Namen »Der kleine Perry« von Olaf Brill sind seit dem 29. August 2023 bei Carlsen Comics erhältlich.
Mit Illustrationen von Frauke Berger für Perspective Daily