Hilfe bei früher Demenz: »Am Anfang dachten wir, es wäre ein Burn-out«
Demenz trifft auch jüngere Erwachsene. Deren Kinder werden plötzlich zu Pflegenden und stehen vor einem Berg neuer Herausforderungen. Was Betroffenen fehlt – und was ihnen helfen würde.
Vor 7 Jahren, als die Veränderungen an ihrem Vater immer radikaler und unübersehbarer werden,
Ihren Vater beschreibt sie als Overperformer im oberen Management. Privates organisiert seine Frau, beruflich ist seine Sekretärin zuständig. »Wenn er den nächsten Urlaub nicht auf dem Schirm hatte, hat das niemanden verwundert«, so Valerie. Doch Schusseligkeit und kognitive Einschränkungen nehmen über die Jahre zu. Widerwillig lässt sich ihr Vater schließlich neurologisch untersuchen. Eiweißablagerungen im Gehirn sind schuld an seinem Zustand und räumen jeden Zweifel aus: Valeries Vater hat Demenz, Alzheimer. Zum Zeitpunkt der Diagnose ist er 57 Jahre alt.
Demenz ist mehr als Vergesslichkeit
Unter Alzheimer, der wohl bekanntesten Demenzerkrankung, leiden 2/3 der Betroffenen. So auch Koljas Mutter. Vor 3 Jahren erhält die damals 54-Jährige ihre Diagnose. Corona beherrscht die Schlagzeilen, als es ihr zunehmend schwerfällt, ihrem Job im Homeoffice allein nachzugehen. Sie vergisst Passwörter und kann neue Aufgaben trotz hoher Konzentration kaum bewältigen. »Zuerst dachten wir an eine Depression«, erzählt Kolja. »Eine Tendenz in diese Richtung hatte sie bereits früher«, erinnert sich der Mittdreißiger. Der Hausarzt empfiehlt weitere Untersuchungen und verhilft so zur Diagnose.
Mit Illustrationen von Claudia Wieczorek für Perspective Daily