Die neue Kleiderordnung an Frankreichs Schulen ist muslimfeindlich!
Frankreich erweitert das Kopftuchverbot an Schulen und verbietet nun auch bodenlange Gewänder für Männer und Frauen. Unsere Autorin hält die französische Politik für sexistisch und patriarchal – und klärt über deren Wurzeln in der Kolonialzeit auf.
Frankreich hat zum Schuljahresbeginn ein neues Verbot erlassen. Bildungsminister Gabriel Attal hatte entschieden, dass bodenlange Gewänder –
Überraschend ist dieser Schritt für viele muslimische Franzosen nicht, denn die Ideologie der Befreiung der Frauen vom muslimischen Schleier hat tieferliegende koloniale Wurzeln.
Laizismus oder Muslimfeindlichkeit?
Seit 1905 existiert in Frankreich das Gesetz zur »Trennung von Staat und Religion«. Der
Unter dem Deckmantel des Laizismus reiht sich das Abaya-Verbot als eines unter vielen ein. Die Trennung zwischen Staat und Religion, die damals für Frieden im Land sorgen sollte, wird seit den 1990er-Jahren instrumentalisiert, um frauenfeindliche und antimuslimische Agenda zu betreiben. Frankreich ist in den letzten Jahren immer wieder mit patriarchalen Kleidungsverboten aufgefallen.
Manch einer hat vielleicht noch die Diskussion aus dem Jahr 2016 im Kopf: Damals ging es um den Burkini, einen Ganzkörperbadeanzug. Damals erregten Bilder von Szenen wie diesen Aufsehen: Eine Frau im Kopftuch, umstellt von bewaffneten Polizisten. Die Frau muss sich entkleiden, ihr langärmliges Oberteil ausziehen, um zu zeigen, dass sie darunter ärmellose Badebekleidung trägt. Bei alledem wurde sie von anderen Strandgästen in Badehose, Badeanzug oder Bikini umlagert. Der Bürgermeister legitimierte damals das Vorgehen der Polizei, indem er behauptete, dass öffentlich gezeigte religiöse Symbole die Ordnung störten
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