Schlechte Nachrichten lähmen: So kommst du damit klar
8 Texte, die dir jetzt helfen, wenn alles zu viel wird.
All diese Schlagzeilen erschienen in den letzten Tagen auf der Website der Tagesschau. Auch sie können nur beispielhaft zeigen, was seit dem letzten Wochenende in der Welt passiert. Neben diesen neuen Katastrophen sind da auch noch immer die alten: der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine, dessen Ende nicht absehbar ist, zum Beispiel. Allein bei einem Raketenangriff auf das Dorf Hrosa starben vor wenigen Tagen 50 Menschen und damit rund
Gleichzeitig fällt knapp
Was für ein Sch***! Entschuldigt bitte. Auch konstruktive Journalist:innen haben mal die Schnauze gestrichen voll von der Welt. Vielleicht geht es dir gerade ähnlich?
Wenn schlechte Nachrichten wie Wellen über uns hereinbrechen, fühlen wir uns ohnmächtig. Denn etwas an der Lage zu ändern, scheint so aussichtslos, dass es lähmt. Das Problem: Fassungslos und handlungsunfähig auf Newsticker zu starren und dabei den Glauben an die Menschheit zu verlieren, hilft niemandem. Weder den Menschen, die gerade unfassbares Leid erfahren – noch uns selbst.
Doch was hilft dann? Mit dieser Frage haben wir uns bei Perspective Daily in der Vergangenheit immer wieder auseinandergesetzt – und verschiedene Antworten gefunden. Zeit, sie sich noch einmal in Erinnerung zu rufen:
1. Lies die Nachrichten! Aber so, dass sie dir nicht schaden
Nachrichten lassen Menschen oft vor allem mit einem Gefühl zurück: Überforderung. Einerseits liegt das an einer Informationsflut, die kaum zu bewältigen ist, andererseits hat mit den Nachrichten ein permanenter Ausnahmezustand Einzug in unsere Köpfe gehalten.
Dabei sollten sie uns doch eigentlich dabei helfen, die Welt zu ordnen, zu verstehen und am Ende gut informierte Entscheidungen treffen zu können.
Damit Nachrichten wieder ihren eigentlichen Zweck erfüllen, hilft es zu verstehen, was Newsticker und Co. mit unserer Psyche machen – dabei hilft dieser Artikel:
2. Gewalt bringt uns nichts bei: So bleibst du informiert und handlungsfähig, ohne dich zu überfordern
Wie viele Kriegsnews brauchen wir? Ronja von Wurmb-Seibel hat 2 Jahre als Reporterin in Afghanistan gelebt und liest heute gar keine Zeitungen mehr. Nicht, weil ihr mittlerweile egal ist, was in der Welt passiert – im Gegenteil. Ihr zufolge lösen negative Nachrichten aus, dass wir nicht mehr helfen, weil wir nicht können oder nicht mehr daran glauben, dass es möglich ist.
»Deswegen habe ich für mich persönlich den Anspruch, mich so zu informieren, dass ich handlungsfähig bleibe«, sagt Wurmb-Seibel.
Wie das geht und was sie aus ihrer Arbeit gelernt hat, erklärt sie in diesem Interview:
3. Trauer, Wut und Freude: Wie du mit widersprüchlichen Gefühlen umgehen kannst
Jeder geht anders mit bedrückenden Informationen um.
Aber wie lässt sich das Gefühl von Ohnmacht überwinden?
Was sagt es über dich, wenn du gar nichts fühlst, obwohl so viele schlimme Dinge passieren?
Und was ist, wenn du dich zwischendurch gut fühlst und dein Leben ganz normal weiterlebst, obwohl andere Menschen leiden?
Diese Fragen haben wir uns schon vor mehr als einem Jahr gestellt, als Russland die Ukraine überfallen hat. Im Gespräch mit Psycholog:innen haben wir Antworten gefunden, die auch in der aktuellen Situation helfen können, ambivalente Gefühle auszuhalten – und die Hoffnung nicht zu verlieren:
4. Mach Schluss mit dem täglichen Weltuntergang
Schlechte Nachrichten machen ängstlich und traurig – das weiß die Psychologie längst. Sie wirken sich zudem negativ auf die Wahrnehmung der eigenen Probleme aus.
Sehen wir nur immer wieder das, was falsch läuft in der Welt, sorgt das bei uns für ein zu negatives Weltbild und möglicherweise chronischen Stress. Wir bleiben hilflos zurück. Statt uns zu empören und unsere Wut in Energie und gesellschaftliches Engagement umzuwandeln, sind wir durch Nachrichten überfordert, im schlimmsten Fall gar deprimiert.
In diesem Buchauszug von Perspective-Daily-Gründerin Maren Urner erfährst du, wie du dich dagegen wehren kannst:
5. Finde heraus, welche schlechten digitalen Gewohnheiten du hast – und lege sie ab
Hast du dich auch zuletzt dabei ertappt, spät abends noch am Laptop durch Nachrichtenwebsites zu scrollen? Und in der Pause auf der Arbeit schaust du fast automatisch auf dein Smartphone?
Viele Menschen surfen zu jeder Tages- und Nachtzeit unüberlegt durchs Netz. Am Ende zahlen sie mit Schlafmangel und Nerven einen hohen Preis dafür – obwohl sie es doch eigentlich besser wissen. Den Plattformen gefällt das, denn egal, ob es den Nutzer:innen dabei gut geht oder nicht – solange Menschen aus irgendwelchen Gründen online sind, profitieren Facebook und Co.
Für diese fragwürdigen Verhaltensweisen gibt es schon neue Wörter: Doomscrolling, also Weltuntergangsscrolling, ist eines davon. Dieser Text zeigt dir, wie du dein eigenes Verhalten im Netz überprüfen und deine Online-Gewohnheiten verbessern kannst:
6. Befrei dich aus der Grübel-Falle
Manchmal scheinen die Gedanken mit uns durchzugehen. Wenn wir immer und immer wieder dasselbe denken. Wenn dieser eine Gedanke unkontrollierbar scheint, weil er alle Aufmerksamkeit an sich reißt. Wenn wir zu keinem Ende kommen, zu keiner Lösung. Dann sind wir mittendrin in der Grübelschleife.
Und warum? Weil wir unbewusst glauben, durchs Grübeln eine – gar die beste Lösung – zu finden. Doch das ist ein Irrglaube. Wie wir es schaffen, aus dieser schädlichen Denkweise herauszukommen, lernst du in diesem Text:
7. Katastrophen sind furchtbar, aber sie zeigen auch, was wirklich in uns steckt
Bei Katastrophen sehen wir nur das Schlechte im Menschen – doch wenn wir genau hinsehen, zeigen sie auch das Gute, was in uns steckt: Solidarität, Hilfsbereitschaft, Nächstenliebe.
Währende der Coronapandemie hat sich unsere Autorin Juliane Metzker die Frage gestellt, ob uns Krisen zu besseren Menschen machen – und dafür einen Blick auf Katastrophen in der Vergangenheit geworfen. Eine Erkenntnis daraus: Gesellschaften scheinen bei Desastern solidarischer zu funktionieren.
Was wir daraus für die Gegenwart lernen können, liest du hier:
8. Vergiss nicht, dass auch Gutes passiert – gerade wenn es manchmal anders scheint
Die Schlagzeilen werden oft von schlimmen Ereignissen dominiert. Dabei passiert neben all dem Schlechten auch viel Gutes in der Welt. Doch gute Nachrichten generieren oft weniger Aufmerksamkeit und geraten deshalb schnell in den Hintergrund. Jeden Sonntag geben wir deshalb 5 guten Nachrichten den Raum, den sie verdient haben.
Das heißt nicht, dass wir die schlechten Nachrichten beiseiteschieben. Wir zeigen nur, dass es noch mehr gibt als sie.
Zum Jubiläum unserer »5 guten Nachrichten« haben wir sogar ohne Probleme 100 Meldungen gefunden, die Grund zur Hoffnung bieten – und die können wir alle gerade gut gebrauchen:
Wie geht es dir mit der aktuellen Nachrichtenlage? Und was hilft dir? Erzähl uns in den Kommentaren davon!
Mit Illustrationen von Frauke Berger für Perspective Daily