Milliarden-Einsparungen und weniger Diabetes: Studie bekräftigt Nutzen einer Zuckersteuer
Eine Steuer auf zuckergesüßte Getränke ist schon länger im Gespräch, wurde in Deutschland bislang aber nicht umgesetzt. Neue Erkenntnisse zeigen: Das sollte sich ändern.
Eine Steuer auf Getränke, die mit Zucker gesüßt sind, könnte den täglichen Zuckerkonsum in Deutschland reduzieren und so nicht nur zu weniger Diabetes-Typ-2-Fällen führen, sondern auch Milliarden Euro im Gesundheits- und Sozialwesen einsparen. Zu diesem Ergebnis kam
Für die aktuelle Studie modellierten die Forschenden der TU München unterschiedliche Versteuerungsszenarien – mit diesen Ergebnissen:
- Szenario 1: Die zuckergesüßten Getränke werden selbst mit 20% besteuert, wodurch diese weniger gekauft werden.
Ergebnis: Innerhalb der nächsten 20 Jahre würden Erwachsene 1 Gramm Zucker pro Tag weniger einnehmen. Das könnte mehr als 132.000 Typ-2-Diabetes-Fälle verhindern und etwa 9,6 Milliarden Euro im Gesundheits- und Sozialwesen einsparen. - Szenario 2: Unternehmen werden durch eine Steuer, die sich je nach Zuckergehalt erhöht, dazu angehalten, den Zucker in den Getränken zu reduzieren.
Ergebnis: Erwachsene würden 2,34 Gramm weniger Zucker pro Tag zu sich nehmen. Innerhalb der nächsten 20 Jahre könnte das mehr als 244.000 Typ-2-Diabetes-Fälle verhindern und ca. 16 Milliarden Euro einsparen.
Andere Länder haben den Nutzen einer solchen Steuer bereits erkannt: Mittlerweile haben mehr als 100 Länder verschiedene Arten der Zuckersteuer
Das klappt bisher eher mäßig: Erst Anfang des Jahres zeigte eine Untersuchung, dass der durchschnittliche Zuckergehalt von Getränken in den letzten 6 Jahren nur um etwa 2% gesunken ist – und damit noch weit entfernt von den selbstgesetzten Zielen der Branche,
Zur nächsten guten Nachricht:
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