2 Millionen Menschen leiden unter dieser Krankheit – ohne es zu wissen
Diabetes wird oft zu spät erkannt – vor allem bei Kindern. Welche Symptome auf eine Erkrankung hinweisen können und wie gute Vorbeugung geht.
Fast genau ein Jahr ist es nun her, dass Jennifer um das Leben ihrer Tochter bangte. Ihre Augen füllen sich mit Tränen, als sie mir von dem Tag erzählt. Ihre Tochter Mathilda ist damals 1,5 Jahre alt, als sie sich plötzlich anders verhält als sonst. Sie trinkt ungewöhnlich viel – 2 Fläschchen innerhalb einer Stunde – und wacht morgens meist in einem nassen Bett auf, weil sie so viel uriniert, dass die Windeln nicht dichthalten. »Ich habe zu der Zeit noch gestillt. Sie hat andauernd an mir drangehangen. Ich dachte da kommt der nächste Schub«, sagt die Mutter.

»Tagsüber war sie kaum wiederzuerkennen. Sie hat überhaupt nicht mehr gespielt, hat nur gelegen.« Wenige Tage später wirkt Mathilda kränklich, ist sehr schlapp. »Mathilda kam mir irgendwie schwindlig vor. Wenn sie gelaufen ist, hatte ich das Gefühl, sie fällt jeden Moment um und ich muss sie auffangen. Auch beim Stillen habe ich bemerkt, dass sie wie weggetreten ist. Sie hat ihre Augen immer so nach hinten verdreht. Irgendwann hat sie angefangen, auffällig zu atmen, da dachte ich, dass ich das lieber abklären lasse.«
Der Kinderarzt untersucht Mathilda und hört sie ab. Seine Diagnose: Bronchitis. Mutter und Tochter werden wieder nach Hause geschickt. Doch Jennifer ist immer noch beunruhigt. »Mein Bauchgefühl hat mir gesagt, dass da was nicht stimmt. Ich konnte sie abends nicht alleine im Bett lassen. Ich hatte so ein ungutes Gefühl. Sie hat so schwer geatmet, als sei sie gerade einen Marathon gelaufen.« Also legt sich Jennifer neben Mathilda und wacht die ganze Nacht über ihr Kind.
Mit Illustrationen von Frauke Berger für Perspective Daily