Nehmen wir einmal an, Stefan und David leben in derselben Stadt. Stefan wohnt im Norden, im Ortsteil Boesfeld, David im Süden, in Ehlingen. Das Zentrum unserer fiktiven westfälischen Kleinstadt platzt aus allen Nähten, weil eine viel befahrene Hauptstraße mit schwerem Lkw-Verkehr mitten hindurchführt. Und nehmen wir einmal an, Stefan und David setzen sich für eine Umgehungsstraße ein – aber mit verschiedenen Vorstellungen davon, wo sie gebaut werden soll. Beide nutzen dazu unterschiedliche politische Instrumente.
Wer an demokratische Partizipation denkt, denkt meistens zuerst an Wahlen: Wahlen des Gemeinderats, des Stadtrats und vielleicht auch des Kreisrats, des Landtags, des Bundestags und des Europaparlaments. Als Nächstes fallen einem ein, auf denen man bestimmte Anliegen unterstützen kann. Wer politisch handeln will, kann auch , um Aufmerksamkeit für ein Anliegen zu gewinnen.
Zukunftsorientiert, verständlich, werbefrei. Dafür stehen wir. Mit Wohlfühl-Nachrichten hat das nichts zu tun. Wir sind davon überzeugt, dass Journalismus etwas bewegen kann, wenn er sowohl Probleme erklärt als auch positive Entwicklungen und Möglichkeiten vorstellt. Wir lösen Probleme besser, wenn wir umfassend informiert und positiv gestimmt sind – und das funktioniert auch in den Medien. Studien haben gezeigt, dass Texte, die verschiedene Lösungen diskutieren, zu mehr Interesse führen, positive Emotionen erzeugen und eine erhöhte Handlungsbereitschaft generieren können. Das ist die Idee unseres Konstruktiven Journalismus.
Mit Illustrationen von
Doğu Kaya
für Perspective Daily
Wenn Zugvögel im Schwarm fliegen, beeinflusst jedes einzelne Tier die Richtung aller – das hat David bei einer Recherche gelernt. Sonst berichtet er eher über Menschen, stellt sich dabei aber eine ganz ähnliche Frage: Welche Rolle spielt der einzelne Wähler und Verbraucher, welchen Einfluss hat jeder von uns auf die Gesellschaft? David recherchiert gern unterwegs, studiert hat er Musikmanagement, Englisch und Journalismus.
von
Stefan Boes
Kennst du auch das Gefühl, 1.000 Dinge tun zu wollen – oder zu müssen? Wie nutzt du die Zeit, die du hast? Stefan geht aus soziologischer Perspektive der Frage nach, wie eine neue Zeitkultur aussehen kann – und wie wir Zeit gestalten können, ohne immer nur hinterherzurennen. Dazu gehört auch die Frage, wie die Vereinbarkeit von Arbeit, Familie und Privatleben gelingen kann.