Eine neue Technologie könnte Tierversuche überflüssig machen
Und das, ohne den medizinischen Fortschritt zu bremsen.
Im Sommer 2023 erreichte die EU-Kommission eine Forderung, die immer wieder gestellt wird: Tierversuche in der Kosmetikbranche sollen endlich verboten werden. 1,2 Millionen EU-Bürger:innen
Zwar sind in der EU Tierversuche für kosmetische Produkte seit 2009 verboten. Jedoch ist es weiterhin erlaubt, Chemikalien an Tieren zu testen. Diese werden teilweise für Medikamente oder Pflanzenschutzmittel gebraucht, aber eben auch zur Herstellung von Kosmetika. In der Praxis wird das Verbot so umgangen. Im Juli kündigte die Kommission an, sie wolle eine neue Strategie entwerfen, um Tierversuche für das Testen von Chemikalien
Aber bei für Menschen lebenswichtigen Produkten wie Medikamenten wird dieser Plan zum Dilemma. Denn wirkliche Alternativen, um potenzielle Risiken zu testen, gab es bisher nicht.
Das Gerät besteht aus 5 Kammern, die die menschlichen Organe Herz, Lunge, Nieren, Leber und Gehirn reproduzieren. Das Medikament wird durch Kanäle, die die Kammern miteinander verbinden, gepumpt, um zu testen, welche Effekte es auf den menschlichen Kreislauf und die Organe hat – auch potenzielle Nebenwirkungen. Davon schießt das Gerät dann detaillierte 3D-Bilder, die Forschende auswerten können.
Den Forschenden in Edinburgh gelang es erstmals, ein Gerät zu bauen, das 5 ganze menschliche Organe nachahmt. Die Hoffnung ist nun, dass weitere Organe modelliert werden können, um die Wirkung der Medikamente noch genauer testen zu können und das Gerät somit praxistauglicher zu machen. Dafür hat das Wissenschaftsteam gerade eine Investition von umgerechnet 300.000 Euro vom britischen Forschungszentrum »Medical Research Council (MRC)« erhalten.
Das ist nicht nur eine gute Nachricht für uns Menschen, da sich zum Beispiel die Kosten der Medikamente verringern und Krankheiten besser untersucht werden könnten. Es ist vor allem für die Tausenden von Tieren eine gute Nachricht, die jedes Jahr schmerzvollen Tests unterzogen werden. Für Medikamente, die sich am Ende oft als wirkungslos herausstellen.
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Titelbild: Oxana Golubets - CC0 1.0