»Es hat mich befreit, die Hoffnung aufzugeben«
PD-Mitglied Frauke war lange in der Klimabewegung aktiv. Heute glaubt sie nicht mehr daran, dass wir das Ruder noch herumreißen. Hier erzählt sie, warum sie trotzdem nicht resigniert.
»Ich habe die Hoffnung auf eine – materiell – bessere Welt aufgegeben. Und das hat mich befreit.« Immer wieder musste ich über diesen Satz nachdenken, irgendetwas hat er in mir angestoßen. Er fiel vergangenes Jahr in einer unserer wöchentlichen Blattkritiken, bei denen wir jeweils ein Mitglied um Feedback zu unseren Artikeln bitten.
Frauke sprach unter anderem über die Berichterstattung zum Klimawandel in Medien im Allgemeinen und bei Perspective Daily im Speziellen. Ihr Urteil: Die Geschichten und Lösungen, die wir aufzeigen, seien wichtig und inhaltlich an sich richtig. Aber sie wünsche sich mehr Realismus. Öfter einen Blick auf das große Ganze. Sind die Klimaschutzziele überhaupt noch erreichbar? Sollten wir nicht vermehrt auch darüber sprechen, welche gesellschaftlichen Konsequenzen eine 2 oder 3 Grad wärmere Welt hätte? Wie wir uns darin einrichten, ohne die Mitmenschlichkeit zu verlieren?
Und dann eben der Satz: »Ich habe die Hoffnung aufgegeben.«
In Ansätzen kann ich dieses Gefühl gut nachempfinden. Als Autorin für Klima- und Umweltfragen begegnen mir schließlich längst nicht nur Erfolgsgeschichten, sondern auch Hochwasserkatastrophen, fruchtlose Klimakonferenzen, über den Haufen geworfene Gesetze. Das ist oft frustrierend und
Gleichzeitig ist Perspective Daily gerade mit dem Anspruch angetreten, nicht bei Gefühlen von Wut, Angst oder Traurigkeit stehen zu bleiben, sondern nach vorne zu schauen und zu fragen, wie es weitergehen kann. Statt
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