Gegen Gender-Marketing: Kalifornien führt neutrale Spielzeugabteilungen ein
Sie sollen dabei helfen, dass sich Kinder frei von Werbung und Klischees aussuchen können, womit sie spielen.
Puppen, rosa Plüschtiere und ganz viel Glitzer auf der einen Seite, auf der anderen Lego, Autos und Superhelden. So sehen die meisten Spielzeugläden aus: Fein säuberlich getrennt in eine Abteilung für Mädchen und eine für Jungen.
Warum richten sich manche Spielzeuge speziell an Jungen und andere an Mädchen? Hier kommt das sogenannte Gender-Marketing ins Spiel. Eltern werden angeregt, die Spielsachen doppelt zu kaufen: Für den Sohn das Feuerwehr-Puzzle und für die Tochter das Puzzle mit dem Pferdemotiv.
Jetzt denken sich vermutlich einige: »Na, und? Was ist daran schlimm?«
Das Schlimme ist, dass die Mädchenrollen darin passiv sind, nur auf Schönheit, auf sinnlose Tätigkeiten, bestenfalls gehen die Mädchen in diesen Spielen mit ihrer Katze zum Tierarzt. Sie sind nie erwerbstätig, sie müssen immer gerettet werden, als Prinzessin aus irgendeiner misslichen Lage, aus der sie sich nicht selbst befreien können.
Laut Brandes kann der Wunsch von Mädchen, lieb und hübsch zu sein, dazu führen, dass sie sich später nicht so gut durchsetzen können. Auf der anderen Seite lernen Jungen, stark wie ihre heldenhaften Vorbilder sein zu müssen. So lege die Spielzeugauswahl der Kinder hierarchische Rollen fest: Während sich die Mädchen um die Puppen kümmern, Tiere und Menschen pflegen, wachsen Jungen mit Berufsfeldern auf, die besser bezahlt und gesellschaftlich angesehener sind, wie Polizei, Feuerwehr oder Astronaut.
Titelbild: Chris Hardy - CC0 1.0