Ein neues EU-Gesetz bekämpft Greenwashing
Wer Verbraucher:innen beim Thema Nachhaltigkeit in die Irre führt, wird bald zahlen müssen.
Menschen in Europa sollen künftig besser vor falschen Werbeversprechen und Greenwashing geschützt werden. Das ist eines der zentralen Ziele des neuen Gesetzes, das vergangene Woche mit einer überwältigenden Mehrheit vom EU-Parlament beschlossen wurde (593 Ja-Stimmen, 21 Nein-Stimmen, 14 Enthaltungen). Produkte, die langlebig, leicht zu reparieren oder nachhaltig sind, sollen besser als solche erkennbar sein. Umgekehrt sind künftig vage oder irreführende Versprechen wie »natürlich«, »umweltfreundlich«, »grün« oder »nachhaltig« verboten, sofern sie nicht eindeutig belegt werden können.
Vor allem aber können Unternehmen die Menschen nicht mehr täuschen, indem sie sagen, dass Plastikflaschen gut sind, weil das Unternehmen irgendwo Bäume gepflanzt hat – oder behaupten, dass etwas nachhaltig ist, ohne zu erklären, wie.
Worum geht es genau? Umweltversprechen sind weit verbreitet. finden sie sich auf über 75% der Produkte, die derzeit in der EU auf dem Markt sind (Lebensmittel nicht mitgerechnet). Die Hersteller von Kosmetikartikeln, Elektronik oder Kleidung wollen sich damit ein positives Image verschaffen – auch wenn hinter den Versprechen bei genauerer Überprüfung oftmals nicht viel steckt. Diese Praxis wird als Greenwashing bezeichnet. Das neue Gesetz setzt nun gleich an mehreren Stellen an:
- Schluss mit irreführender Werbung
- CO2-Kompensationen kaufen reicht nicht mehr
- Nur noch zertifizierte Nachhaltigkeitssiegel
- Transparentere Garantiezeiten und Haltbarkeit