Studie: Ein nachhaltiges Ernährungssystem spart jährlich bis zu 10 Billionen Dollar
Die wahren Kosten für unser Essen sind viel höher als das, was wir heute dafür bezahlen. Ein nachhaltigeres System hilft nicht nur dem Klima, sondern hat auch wirtschaftliche Anreize – laut einer neuen Studie.
Eine konsequente Ernährungswende könnte zu Einsparungen in Höhe von jährlich 5–10 Billionen US-Dollar führen. Das ergab eine neue Analyse von führenden Ökonom:innen und der
Aktuell ist das Gegenteil der Fall: Die Art und Weise, wie wir Lebensmittel produzieren und konsumieren, vernichtet mehr Wertschöpfung, als sie schafft. Vor allem durch die moderne Tierhaltung entfallen 1/3 der weltweiten Treibhausgase auf die Landwirtschaft. Unser Ernährungssystem ist außerdem für 70% des Süßwasserverbrauchs, den Eintrag von großen Mengen Stickstoff in die Umwelt und durch Übergewicht bedingte Krankheiten verantwortlich.
Diese »versteckten Kosten« für Klima, Umwelt und Gesundheit spiegeln sich nicht in den Preisen unserer Lebensmittel wider. Sie beliefen sich
Die FSEC modellierte für ihren Bericht nun 2 Szenarien: einmal einen Pfad zur Fortführung des gegenwärtigen Ernährungssystems mit aktuellen Trends und einmal dessen Transformation.
- Der erste Pfad beschreibt, was ohne tiefgreifende Veränderungen am Ernährungssystem bis 2050 passieren würde. Demnach wären weltweit rund 640 Millionen Menschen nach wie vor unterernährt. Gleichzeitig würde die Fettleibigkeit um 70% zunehmen. An den Treibhausgasemissionen würde sich nichts ändern, während die Landwirtschaft immer anfälliger für die Folgen des Klimawandels würde.
- Auf dem Transformationspfad trägt das Ernährungssystem hingegen positiv zur wirtschaftlichen Entwicklung, der Gesundheit der Menschen und der Lösung von Klimaproblemen bei. So könnte bis 2050 Unterernährung überwunden werden und 174 Millionen Menschen weniger würden durch ernährungsbedingte Erkrankungen sterben. Stickstoffüberschüsse könnten halbiert und der Verlust der biologischen Vielfalt gestoppt werden. Das könnte die versteckten Kosten um 5–10 Billionen US-Dollar reduzieren.
Die Kosten für diese Transformation – schätzungsweise 0,2–0,4% der weltweiten Wirtschaftsleistung pro Jahr – sind gering im Vergleich zu den Vorteilen, die sich daraus ergeben würden und die wirtschaftlich mehrere Billionen Dollar pro Jahr ausmachen. Ernährungssysteme haben ein einzigartiges Potenzial, um globale Klima-, Umwelt- und Gesundheitsprobleme gleichzeitig anzugehen – und damit Hunderten von Millionen Menschen ein besseres Leben zu ermöglichen.
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Titelbild: Prabahar Ravichandran - CC0 1.0