Glutamat: Bedenklicher Zusatzstoff oder köstlicher Geschmacksverstärker?
Glutamat hat einen miesen Ruf. Angeblich macht es dick und ruft bei manchen Menschen vielschichtige Symptome hervor. Woher die Angst vor dem weißen Pulver kommt, wo wirklich Vorsicht geboten ist – und welche Rolle Rassismus bei der ganzen Sache spielt.
Über 15 Jahre ist es her, dass ich mir während der Abi-Zeit als Lieferfahrer bei uns auf dem Dorf etwas Geld dazuverdient habe. Ich erinnere mich genau: Der kleine Thai-China-Imbiss brummte, das Telefon plärrte nahezu pausenlos. (Ja, liebe Kinder, damals gab es noch keine Apps.)
Zu den Verkaufsschlagern zählten die Klassiker: Enten-Curry, Huhn »süß-sauer«, Frühlingsrollen,
Viele asiatische Restaurants werben mit dem Versprechen »Wir kochen ohne Glutamat«. Ein Qualitätsmerkmal?
Als jemand, der in einem Haushalt aufgewachsen ist, in dem ein ordentlicher Schuss Maggi in Suppe und Rührei zum guten Ton zählt, stutzte ich. Was soll verkehrt sein mit diesem ominösen Glutamat? Und was ist das überhaupt genau? Als ich mich mit diesen Fragen an die aus Thailand stammenden Betreiber wandte, erntete ich wenig mehr als Schulterzucken: »Deutsche haben irgendwie Angst davor, für die machen wir es dann halt etwas lascher.«
Titelbild: Depositphotos - copyright