Hühner füttern statt Knast: Kriegen diese Jugendlichen so die Kurve?
Auch junge Menschen landen in Untersuchungshaft, obwohl diese oft eher schadet als nutzt. Doch es gibt Alternativen.
Die Winterluft ist kühl und klar. Ein langer Schotterweg mit Schlaglöchern führt zu einem historischen Gutshaus mit Hof und Torbogen. Hier, am ländlichen Stadtrand von Neukirchen-Vluyn in Nordrhein-Westfalen, wohnen 6 Jugendliche, die eigentlich bis zu ihrer Hauptverhandlung in Untersuchungshaft sitzen sollten.
Einbruch, Raub oder Körperverletzung werden den 14–21-Jährigen vorgeworfen. Doch auf dem ehemaligen Bauernhof sind sie nicht eingesperrt. Die Wartezeit bis zu ihren Gerichtsverhandlungen sollen sie nicht einfach absitzen, sondern nutzen, um an sich selbst und einer Perspektive zu arbeiten: Wie kann das Leben im Fall eines Schuldspruchs weitergehen? Welche Ziele haben die Jugendlichen und wie können sie diese erreichen?
»Stop and Go« heißt das Programm. Es ist ein Zusammenschluss von Jugendhilfeträgern, der es jungen mutmaßlichen Straftätern ermöglicht, Zeit im Gefängnis zu vermeiden oder zu verkürzen. Denn die ist gerade für Jugendliche mit starken
Vergangenes Jahr feierte das Projekt sein 25-jähriges Bestehen. Neben dem ersten Standort in
Titelbild: Neukirchener Erziehungsverein / unsplash / Bearbeitung: Frauke Berger - copyright