Ohne Geld und Ausrüstung: So stellst du mit Mikroabenteuern deinen Alltag auf den Kopf
Christo Foerster ist Deutschlands bekanntester Mikroabenteurer. Er erklärt, warum es so guttut, die Komfortzone zu verlassen, und warum man Abenteuer nicht kaufen kann.
Es ist kalt. Gerade einmal 1 Grad Celsius zeigt die Wetterapp um 6 Uhr morgens. Trotzdem habe ich die Nacht mit Schlafsack und Isomatte auf meinem Balkon verbracht. Noch vor dem Losdröhnen des Handyalarms haben mich die aufgehende Sonne und das Gurren der Tauben geweckt.
Das Frösteln hat sich gelohnt. Der nächtliche Sternenhimmel war traumhaft schön, sogar 2 Sternschnuppen habe ich gesehen.
Der Mann, der mich dazu inspiriert hat, auf meinem Balkon zu campen, heißt
Aber was macht eine Übernachtung wie diese eigentlich zu einem Abenteuer? Warum tun uns solche Erfahrungen gut – und wie können wir sie auch ohne viel Geld, Zeit und Ausrüstung in unseren Alltag integrieren?
Abenteuer sind Einstellungssache
»Ein Abenteuer ist es, wenn wir einen neuen Weg beschreiten und die eigene Komfortzone durchbrechen«, sagt Christo Foerster. Diese liege bei jedem Menschen woanders. »Wichtig ist für mich auch, die Ungewissheit zu akzeptieren«, erklärt der ehemalige Journalist, »denn viele wollen schon zu Beginn eines vermeintlichen ›Abenteuers‹ wissen, wie es ausgeht.« Ein geplanter Besuch im Kletterwald zählt für ihn demnach nicht dazu.
Für Foerster machen weder der Ort, an den wir reisen, noch der Preis, den wir zahlen, ein Abenteuer aus, sondern unsere Haltung und persönliche Einstellung.
In den vergangenen Jahren ist die Beliebtheit der kleinen Alltagsabenteuer rasant gestiegen, viele Medien und Blogs berichten darüber und auch Christo Foerster erzählt von einer stetig wachsenden Interessengemeinschaft. Auch die Tourismusbranche will ihren Teil vom Kuchen haben und verkauft Mikroabenteuer in Form von geführten Wanderungen, Wildwasserrafting oder Outdoortrekkings.
Diese Entwicklung findet Christo Foerster schade: »Ein Abenteuer, für das ich bezahlen muss, ist für mich keines.« Mikroabenteuer sollten sich leicht umsetzen lassen, findet er – ohne viel Aufwand, Ausrüstung oder Geld.
Titelbild: Austin Schmid - CC0 1.0