Lösungen aus Afrika: elektrisch mobil ohne E-Autos
Auch Länder wie Kenia müssen CO2 einsparen. Findige Gründer nutzen hier günstigen erneuerbaren Strom, um voranzukommen. Davon profitiert nicht nur die Umwelt.
In der Rushhour am Nachmittag ist Nairobi genauso verstopft wie jede andere boomende Metropole des Globalen Südens: Auf dem Uhuru Highway stehen die Autos Stoßstange an Stoßstange. Meine einzige Möglichkeit, trotzdem halbwegs schnell ins Regierungsviertel zu kommen, ist ein Boda-Boda, also ein Motorradtaxi. Routiniert schlängelt sich mein Fahrer zwischen den Spuren hin und her, für ein paar Meter auf den Bürgersteig, dann wieder von ganz links nach ganz rechts. Ich ziehe unwillkürlich die Beine an, wenn es eng wird, und atme sowieso so wenig wie möglich, weil die Luft von alten und schadstoffausstoßenden Motoren verpestet wird.
Mein Boda-Boda nutzt nicht nur den knappen Platz auf der verstopften Straße effizient, es ist dabei auch noch eine wohltuend emissionsfreie Ausnahme: Statt Tank und Verbrennungsmotor verfügt es über Batterie und Elektromotor. In Nairobi kann man solche Elektro-Bodas bequem über die App eines weltweit tätigen und sehr bekannten Fahrdienstleisters buchen – und zwar sogar billiger als Benzin-Bodas. Denn während die Benzinpreise auch in Kenia den Steigerungen des Weltmarkts der letzten Jahre ausgeliefert sind, produziert das ostafrikanische Land jede Menge Strom aus
Titelbild: David Ehl - copyright