Innerlich kündigen, wenn einem die Arbeit nicht mehr passt? Das ist in Ordnung!
Mal wieder trendet »Quiet Quitting« – also die innere Kündigung vom Job. Was wirklich hinter diesem Begriff steckt und wer davon profitiert, dass wir alle denken, wir gäben auf der Arbeit zu wenig.
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Die Autorin antwortet verständnisvoll: Sie selbst habe dieses Problem gehabt und es erst lösen können, als sie erkannt habe, dass die innere Kündigung nur »eine Flucht vor der Realität und den eigenen Gefühlen« gewesen sei.
Wer genauer hinsieht, dürfte sich zumindest über die Formulierungen wundern, die in diesem und vielen anderen Artikeln zu dem Thema völlig normal sind. »Realitätsflucht«, »Flucht vor den eigenen Bedürfnissen«, das klingt schwerwiegend, wie eine Krankheit oder eine Drogenkarriere. Oder noch schlimmer: nach einem Treffen anonymer Arbeitsverweigernder.
Aber woher kommt diese Idee, auf der Arbeit irgendwie unzureichend zu sein?
Ich wittere einen Hype, von dem vor allem Arbeitgeber:innen und Beratungsunternehmen profitieren. Lasse mich das erläutern!
Zeige, wie du arbeitest, und ich sage dir, ob du ein guter Mensch bist
Das Gefühl, wegen seiner Arbeitsleistung menschlich unzureichend zu sein, existiert nur in einer Welt, die der Arbeit deutlich mehr Wert beimisst als den des reinen Broterwerbs. In einer Welt, in der Arbeit und Einsatzbereitschaft definieren, wer du als Mensch bist. Weil wir in solch einer Welt leben, erscheinen zurzeit auch wieder viele Artikel, die sich mit dem Phänomen der inneren Kündigung beschäftigen.
Mit Illustrationen von Frauke Berger für Perspective Daily