So habe ich mir ein »zweites Gehirn« gebaut, um mein Leben besser zu organisieren
Nichts vergessen und alles schnell finden: Seit einigen Monaten nutze ich ein einfaches System, um die wichtigen Daten und Informationen aus meinem Leben besser zu speichern und zu organisieren. So funktioniert es.
»Dazu habe ich letztens etwas Spannendes gelesen, wo war das nur?«
»Wie wollte ich das noch mal mit der Steuererklärung machen? Ich bekomme es nicht mehr zusammen …«
»Gestern beim Spazierengehen, da hatte ich so einen guten Einfall, wie ich das Problem auf der Arbeit löse. Aber ich kann mich einfach nicht erinnern.«
Kommt dir der ein oder andere Gedanke bekannt vor?
Wahrscheinlich schon, denn inzwischen bestreiten wir fast alle Bereiche unseres Lebens mit digitalen Informationen:
- Für die meisten von uns bilden nicht mehr Rinder, Ländereien und im Garten verbuddelter Schmuck von Oma das materielle Vermögen, sondern Konten und Depots, angezeigt durch Zahlen und Graphen auf dem Display.
- Kontakt zu Freunden und Familie halten wir über Messenger am Handy; mit Kolleg:innen chatten wir und halten Videokonferenzen ab.
- Unsere Arbeit verrichten viele von uns am PC. Was früher Hammer, Säge und Messer waren, sind heute Maus und Tastatur.
Informationen spielen eine bestimmende Rolle, wir nutzen zahllose Geräte und Programme, um ihrer Herr zu werden. Und doch gelingt es uns oft nicht, die für uns wichtigsten Informationen so abzulegen, dass wir jederzeit finden, was wir suchen. Und sie uns vielleicht sogar dabei helfen, mehr zu erreichen, größere Aufgaben besser zu bewältigen. War das nicht einst das Versprechen des Personal Computers?
Bedenke ich, wie wenig Zeit und Mühe ich in der Vergangenheit darin investiert habe, meinen digitalen Arbeitsraum in eine durchdachte Struktur zu bringen, ist das allerdings kein Wunder. Meine bisherigen Bemühungen bestanden eher aus kurzlebigen Schnellschüssen: Hier ein neues Tool installiert, das ich keine 3-mal geöffnet habe, da ein hastig abgelegtes Lesezeichen oder Dokument, das in meinen Ordnerkatakomben verrottet. Desktop, Downloadordner und E-Mail-Postfach glichen eher einer Mülldeponie als einem geordneten Schreibtisch.
Mit Illustrationen von Claudia Wieczorek für Perspective Daily