Hat die traditionelle Zweierbeziehung ausgedient? Şeyda Kurt erklärt, welche alternativen Formen lebbar sind und wie radikale Zärtlichkeit unsere Vorstellungen von Liebe revolutionieren kann.
Liebe tut weh. Liebe heißt Treue. Liebe macht uns überhaupt erst vollständig. Und romantische Beziehungen sind die wichtigsten Beziehungen im Leben. Das sind Beispiele von Glaubenssätzen über die Liebe, die mir lange Zeit wie selbstverständlich vorgelebt wurden. Ich habe sie geglaubt. Viele Menschen glauben sie.
Autor:in Şeyda Kurt nennt Annahmen wie diese »zirkulierendes kollektives Wissen«. Was sie damit meint: Wir alle kennen diese vermeintlichen Wahrheiten und reproduzieren sie immer wieder – in Filmen, Büchern und in unseren romantischen Erwartungen. Ein »Unbehagen« gegenüber diesen Wahrheiten hat sie motiviert, Es heißt »Radikale Zärtlichkeit – Warum Liebe politisch ist«; Kurt untersucht darin die gesellschaftlichen Liebesnormen im »Kraftfeld von Patriarchat, Rassismus und Kapitalismus am Beispiel ihrer eigenen Biografie«, wie auf dem Klappentext zu lesen ist.
Zukunftsorientiert, verständlich, werbefrei. Dafür stehen wir. Mit Wohlfühl-Nachrichten hat das nichts zu tun. Wir sind davon überzeugt, dass Journalismus etwas bewegen kann, wenn er sowohl Probleme erklärt als auch positive Entwicklungen und Möglichkeiten vorstellt. Wir lösen Probleme besser, wenn wir umfassend informiert und positiv gestimmt sind – und das funktioniert auch in den Medien. Studien haben gezeigt, dass Texte, die verschiedene Lösungen diskutieren, zu mehr Interesse führen, positive Emotionen erzeugen und eine erhöhte Handlungsbereitschaft generieren können. Das ist die Idee unseres Konstruktiven Journalismus.
Marisa Uphoff arbeitet als Redakteurin für Youtube und Fernsehen in Berlin. Während ihres Studiums der Kulturpoetik in Münster war sie Redaktionspraktikantin bei Perspective Daily. Als freie Autorin schreibt sie über Feminismus, Liebe und Sex – und darüber, was diese Themen mit Machtstrukturen zu tun haben.