Kick ohne Reue? Was Koffein mit deinem Körper macht
Kaffee oder Tee sind für die meisten von uns tägliche Begleiter. Dabei wissen die wenigsten, was die psychoaktive Substanz Koffein genau mit uns anstellt, wie sehr sie unseren Schlaf wirklich bedroht und ab wann es kritisch wird.
Es ist der letzte Tag vor der Abgabe dieses Artikels. Die Rückmeldung vom Interviewpartner steht noch aus, auch das Korrekturlesen der Kollegin. Die Einleitung, die ich in diesem Moment tippe, ist nicht mehr als ein Haufen zusammenhangsloser Stichpunkte. Und gleich muss ich schon den Nachwuchs aus der Kita abholen!
Doch zum Glück ist da ein treuer Begleiter, der mir bei allen Hochs und Tiefs nie von der Seite weicht: mein heißer, leckerer schwarzer Kaffee.
Meine Drogenkarriere begann früh. Ich muss etwa 14 gewesen sein, als ich in der Schule eine Ehrenrunde drehte, um die neunte Klasse zu wiederholen. Durch diese schwierige Zeit begleitete mich eine Thermoskanne, dank der ich fortan schon in der ersten Stunde um Viertel vor 8 mehr mitbekam, als es zuvor der Fall war. Habe ich am Ende gar mein Abi dem schwarzen Aufputschmittel zu verdanken?
Bevor es albern wird: Es gab viele Faktoren, warum ich damals die Kurve bekommen habe. Dass mir der Kaffee dabei ein wenig geholfen hat, ist aber nicht abwegig. Trotzdem bleibt ein mulmiges Gefühl, wenn ich darüber nachdenke, wie lange ich schon am »Koffein-Tropf« hänge und welche Rolle der Stoff heute in meinem hektischen Alltag spielt.
Verbirgt sich hinter unserer Liebe zum Koffein eine dunkle Wahrheit?
So geht es vielen Menschen. Die Mehrheit der Weltbevölkerung konsumiert Koffein, aus den unterschiedlichsten Gründen und in verschiedenen Formen. Doch was macht das eigentlich mit uns? Bleibt der kollektive Rausch wirklich ohne Folgen – oder verdrängen wir seine Schattenseiten einfach nur?
Mit Illustrationen von Frauke Berger für Perspective Daily