Verkehrswende: Wer in Marburg sein Auto abgibt, erhält jetzt 1.250 Euro
Ein PD-Gastautor ist an dem Konzept beteiligt gewesen.
Knappen öffentlichen Raum zuzuparken, die Mitmenschen mit Lärm zu belästigen, kostbare Rohstoffe zu verbrauchen und dabei viel CO2 zu emittieren: All das hat die Bundesregierung in Deutschland in den Jahren 2016–2023 gutmütig mit bis zu 6.000 Euro subventioniert. Und zwar immer dann, wenn Menschen ein neues E-Auto gekauft haben.
Natürlich ging es dabei um die Förderung eines emissionsarmen Straßenverkehrs. Dass Autos die Allgemeinheit – gerade in Städten –
Nun zeigt die Stadt Marburg, wie es anders geht: Wer ein eigenes Auto abmeldet und für mindestens ein Jahr lang dabei bleibt,
Neben Umwelt-, Klima-, Sicherheits- und Gesundheitsaspekten spreche laut dem Marburger Umweltdezernent Michael Kopatz ein weiterer Grund dafür, die Autos in der Stadt zu reduzieren: Sie kosteten die Gemeinde viel Geld. Für die zugeparkten Flächen berappe die Gemeinde pro Fahrzeug rund 360 Euro an jährlichem Unterhalt, die Grundstücke seien zudem viel wert. Gleichzeitig könne die Stadt die Flächen für Begrünung oder als Wege für andere Verkehrsmittel nutzen.
Michael Kopatz gilt als Vater dieser Idee. Als ehemaliger Nachhaltigkeits- und Mobilitätsforscher, unter anderem fürs Wuppertal Institut, veröffentlichte er bereits 2023 bei Perspective Daily einen Gastbeitrag, in dem er die Idee vorstellte.
Nun wird sie testweise in die Tat umgesetzt. Zunächst ist ein Budget für bis zu 120 stillgelegte Fahrzeuge verfügbar.
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Titelbild: Unsplash - public domain