Schlaf doch, wie du willst!
»Ich brauche meine Matratze ganz für mich allein!« oder: Dürfen Partner:in und Kinder mit in dein Bett? Was du noch nicht über deine Nachtruhe wusstest.
Sobald ich irgendwo erzähle, dass ich von Beruf Schlafforscherin bin, wollen Menschen meist nur noch über das Eine reden: die perfekte Nachtruhe. Dabei stoße ich immer wieder auf dieselben festgefahrenen Annahmen, verpackt als gut gemeinte Ratschläge. Es geht etwa um das richtige Essen vor dem Schlafen (»Abends esse ich nichts Fettiges, um besser zu schlafen«), die optimale Schlafdauer (»Ich kenne jemanden, der braucht nur 5 Stunden pro Nacht und ist morgens trotzdem fit«) oder um das perfekte Zu-Bett-geh-Ritual (»Ich wurde als Kind immer mit dem Auto um den Block gefahren, um einzuschlafen«).
Diese 2 Ratschläge höre ich dabei besonders häufig:
- Auf jeden Fall allein! Das Kind sollte nicht im Elternbett schlafen, denn dadurch würde es nie zu einem selbstständigen Menschen.
- Auf keinen Fall allein! Getrennte Betten für mich und meine:n Partner:in? Das sei ein sicheres Zeichen einer kaputten Beziehung.
Während Kinder sich allein herumwälzen müssen, sollen Paare nachts gemeinsam nebeneinander liegen. Das passt nicht zusammen und macht mich stutzig. Als Wissenschaftlerin will ich es genau wissen: Woher kommen diese tief sitzenden Annahmen? Was sagen Studien dazu? Und haben viele Deutsche am Ende vielleicht ganz falsche Vorstellungen vom Schlafen?
Der Streit um das Familienbett
Bei den Kleinsten unserer Gesellschaft sind die Ratschläge um das »richtige Schlafen« am resolutesten. Der Trend in Deutschland scheint dabei klar:
Titelbild: Andrej Lišakov - CC0 1.0