Fahrradparadies Deutschland: Diese Studie sollte Verkehrsminister Wissing dringend lesen
Kann Deutschland mit der passenden Infrastruktur eine Fahrradnation wie die Niederlande werden? Was würde das für den Klimaschutz bedeuten? Eine neue Studie gibt erstaunliche Antworten auf diese Fragen.
Die Klimabilanz im Verkehrssektor ist ernüchternd. Seit 1990 konnten die CO2-Emissionen nur geringfügig verringert werden. Jedes Jahr klafft die Lücke zu den gesetzlich festgeschriebenen Klimazielen immer weiter auseinander. Knapp 146 Millionen Tonnen CO2 wurden 2023 auf Straßen, Schienen und in der Luft ausgestoßen –
Ebenso ernüchternd ist die Performance von FDP-Verkehrsminister Volker Wissing, der in seiner bisherigen Amtszeit nicht einmal den Anschein erweckt hat, die Klimaziele erreichen zu wollen. Stattdessen hat er dafür gesorgt, dass das Klimaschutzgesetz so entkernt wurde, dass er sich nun die gesamte Legislaturperiode aus der Verantwortung stehlen kann. Seine Untätigkeit ist nicht nur eine Bürde für nachfolgende Generationen. Es ist vor allem eine Bürde für seinen oder seine Nachfolger:in.
Wie kommt der Verkehrssektor nach Wissing wieder auf Kurs und welche Potenziale liegen derzeit ungenutzt auf der Straße?
Um eine Teilantwort auf diese Frage zu finden, hat der Allgemeine Deutsche Fahrrad Club (ADFC) das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) kürzlich mit einer Studie beauftragt. Sie sollte das genaue Klimapotenzial eines bislang unterschätzten Verkehrsmittels untersuchen: des Fahrrads. Es ist zwar allgemein bekannt, dass Fahrradfahren eine erheblich bessere Klimabilanz als Autofahren hat. Doch wie hoch genau sein Beitrag zum Klimaschutz wäre, wenn wir das Potenzial des Zweirads maximal ausschöpften, war bis jetzt nicht bekannt.
Mit Illustrationen von Claudia Wieczorek für Perspective Daily