Alles, was du jetzt zur Krise des größten deutschen Autobauers wissen musst
Der Autoriese Volkswagen wankt und hat kürzlich historische Sparmaßnahmen angekündigt. Eine Finanzlücke von 5 Milliarden Euro zwingt den Konzern nach eigener Aussage, die Jobgarantie für Zehntausende Beschäftigte aufzukündigen und möglicherweise ganze Werke zu schließen. Wie geht es weiter?
Werksschließungen, Entlassungen, Sparmaßnahmen – der größte deutsche Autobauer Volkswagen steckt in der Krise.
Schwache Verkaufszahlen, steigende Kosten und zunehmender Wettbewerb aus China setzen den Automobilriesen nach eigener Aussage unter Druck. Gleichzeitig zahlte die Volkswagen AG erst vor wenigen Monaten – wie fast jedes Jahr – eine milliardenschwere Dividende an ihre Aktionär:innen aus.
Wie passt das zusammen? Und wohin steuert der Konzern, der allein bei seiner Kernmarke Volkswagen hierzulande etwa 120.000 Menschen beschäftigt, die nun um ihre Zukunft bangen müssen?
Die Situation ist kompliziert, nur eines scheint klar: VW hat nicht nur ein großes Problem, wofür es eine Lösung braucht. Vielmehr gleichen die Probleme des Konzerns einem komplizierten Puzzle aus Herausforderungen, die es Stück für Stück zu bewältigen gilt. Ein Puzzle, bei dem die Verantwortlichen eine nicht unwesentliche Zahl von Teilen selbst fabriziert und mit in den Karton geworfen haben.
Doch zum Glück kann man bei jedem Puzzle den Deckel neben sich auf den Tisch legen und das finale Motiv als Lösungshilfe verwenden. Dieser Text ist der zum VW-Puzzle gehörende Pappdeckel, der eine grobe Orientierung in all dem Durcheinander geben soll.
Also, hier sind die Antworten auf die wichtigsten Fragen:
1. Wie schlecht steht es wirklich um VW?
Auf den ersten Blick sieht VW nicht wie ein wankender Riese aus: Die Volkswagen AG ist gemessen am Umsatz der größte Autohersteller der Welt. Das vergangene Jahr markierte für den Konzern mit Hauptsitz in Wolfsburg ein Rekordhoch in puncto Umsatz und Gewinn. Die Erlöse des Konzerns kletterten um etwa 15% auf 322 Milliarden Euro, der Gewinn erreichte 22,6 Milliarden Euro.
Mit Illustrationen von Frauke Berger für Perspective Daily