Nein, Mr. Trump. Die US-Kriminalität sinkt – und Boston zeigt, wie das geht
Der US-Wahlkampf zeichnet das Bild einer USA, die von einer Welle von Kriminellen bedroht wird. Doch das erste Halbjahr 2024 zeigt: Das Gegenteil ist der Fall. Wie Kriminalität effektiv vorgebeugt werden kann, beweist Boston.
US-Amerikaner:innen haben den Eindruck, dass ihr Land immer unsicherer wird. In einer Studie des Pew Research Center aus dem Jahr 2023 meinten 77% der Befragten, die nationalen Verbrechensraten hätten
So schlimm, wie viele glauben, ist die Lage aber nicht. Im Gegenteil: Seit Mitte der 1990er-Jahre sinkt die Anzahl von Gewaltverbrechen und Eigentumsdelikten in den USA. Zwar war 2020 zwischenzeitlich ein Anstieg an Morden zu beobachten – neuere Zahlen zeigen jedoch, dass die Tendenz wieder rückläufig ist.
Entsprechende Statistiken hat das Federal Bureau of Investigation (FBI)
Ganz vorn mit dabei: Boston. In der Hauptstadt von Massachusetts sind die Tötungsraten gegenüber dem ersten Halbjahr 2023 um knapp 80% gefallen. Im Vorjahr hatte sich die Stadtregierung unter Bürgermeisterin Michelle Wu noch ein bescheideneres Ziel gesetzt: die Zahl der Getöteten bis 2026 um 20% zu senken,
Dass dieser Vorsatz nun sogar übererfüllt werden könnte, kommt nicht von ungefähr. Die Stadtregierung hat einen konkreten Plan zur Beendigung von Gewalt entwickelt,
Zentral sind das Sammeln von Daten, etwa durch Fokusgruppen und Umfragen, und die Einbeziehung lokaler Gemeinschaften. Daraus werden Maßnahmen auf verschiedenen Ebenen entwickelt, zum Beispiel eine Ferienjobgarantie für Jugendliche oder die Organisation von »Unity Walks«,
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Titelbild: christopdesoto auf flickr - CC BY 3.0