Was die Biodiversitätskonferenz brachte, obwohl sie im Streit endete
Dort, wo indigene Gemeinschaften leben, blüht die Artenvielfalt. Auf der COP16 erhalten diese nun mehr Rechte. Doch es hakt bei den Finanzen.
Egal ob an Land oder Wasser: Das Artensterben hat weltweit katastrophale Ausmaße angenommen.
Artensterben: Wir zerstören, was uns am Leben hält
Die Bestände von Säugetieren, Amphibien, Reptilien, Vögeln und Fischen nehmen dramatisch ab. Laut der Naturschutzorganisation WWF und der Zoological Society of London sind seit 1970 die Bestände aller Arten, die der WWF jedes Jahr erfasst, um durchschnittlich 73% gesunken. Das ist das Ergebnis des aktuellen »Living Planet Reports« von Oktober 2024. Dieser Rückgang ist eine Katastrophe – nicht nur für die Tiere selbst. Die menschliche Gesundheit, die Lebensmittelversorgung, der Zugang zu sauberem Wasser und die Stabilität der Wirtschaft sind abhängig von intakten Ökosystemen und gesunden Wildtierbeständen. Schuld am Artensterben sind wir Menschen, indem wir durch Entwaldung, Landwirtschaft, städtische Ausdehnung, Umweltverschmutzung und die fortschreitende Klimakrise Lebensräume zerstören.
Unter dem Motto »Peace with Nature« trafen sich Ende Oktober daher rund 23.000 Menschen zur UN-Biodiversitätskonferenz in Cali, Kolumbien. Zu politischen Führungskräften aus fast 200 Ländern gesellten sich Vertreter:innen aus indigenen Gemeinschaften, Jugend-Bewegungen, Wirtschaftsverbänden und Nichtregierungsorganisationen. Ihr Ziel: den dramatischen Verlust der biologischen Vielfalt auf der Erde aufzuhalten.
Die letzte Konferenz im Jahr 2022 hatte dafür bereits Hoffnung geweckt: Damals vereinbarten die Staats- und Regierungschefs, bis 2030 etwa 30% der globalen Land- und Meeresflächen zu schützen und Milliarden für den Naturschutz bereitzustellen – ein historisches Abkommen. Die COP16 bot nun die Gelegenheit, konkrete Maßnahmenpläne für die Umsetzung dieser Vereinbarungen vorzustellen.
Einige Fortschritte konnten die Delegierten nun tatsächlich erreichen.
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