Deutschlands Demokratie ist direkter, als du denkst
Bürgerräte werden immer beliebter. Sie versprechen, die Distanz zwischen Bevölkerung und Politik zu minimieren. Eine neue Datenbank zeigt, wie verbreitet sie wirklich sind.
Die Losdemokratie ist ein altes Konzept. Schon im antiken Athen wurden
Das Konzept der Bürgerräte
Für die Zufallsauswahl gibt es verschiedene Verfahren. Meist wird darauf geachtet, dass die ausgewählten Bürger:innen die Bevölkerung ihrer Kommune, ihres Bundeslandes oder Staates in Alter, Geschlecht, Bildung und Einkommen repräsentativ abbilden. Die erarbeiteten Ergebnisse dienen Politiker:innen dann als Grundlage für eine konkrete Umsetzung. Diese partizipative Form der Demokratie soll die Kluft zwischen Politik und Bevölkerung überwinden – und Menschen Gehör verschaffen,
Der älteste Eintrag beschreibt eine Planungszelle der Stadt Schwelm zum Thema Abfallentsorgung. Seit 2020 liegt die Zahl jährlich durchgeführter Bürgerräte bei knapp 30 – eine klare Steigerung gegenüber früheren Jahrzehnten.
Unsere Autorin Julia Tappeiner hat den Ernährungsbürgerrat mit 160 Teilnehmer:innen begleitet. Diese Erkenntnisse hat sie mitgenommen:
Das Datenbankprojekt ist bewusst so gestaltet, dass es verschiedene Bedürfnisse erfüllt: Forscher:innen und Studierende können es als Datengrundlage für Studien oder Abschlussarbeiten nutzen – etwa zur vieldiskutierten Frage, ob die Vorschläge der Bürgerräte tatsächlich umgesetzt werden. Interessierte Bürger:innen finden ausführliche Informationen zu Funktionsweisen, Themen und Ergebnissen einzelner Bürgerräte, insbesondere über aktuelle Projekte im eigenen Umfeld. Politischen Akteur:innen sollen die vielfältigen Praxisbeispiele helfen, selbst Bürgerräte zu initiieren. Außerdem kann jede:r die Datenbank unterstützen: In einem Fragebogen lassen sich fehlende Einträge ergänzen.
Zur nächsten guten Nachricht:
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