Der Kampf um die Zukunft hat begonnen. So gewinnen wir ihn
Streiken, kleben, diskutieren. Was bringt das wirklich? Ein Protestforscher bringt Licht ins Dunkel – und erklärt, warum schon eine Umarmung politisch sein kann.
Ob Frauenwahlrecht, Urlaubsanspruch, Mindestlohn oder der Sturz eines autokratischen Regimes: Fast alles, was sich auf der Welt zum Besseren entwickelt hat, passierte nur deshalb, weil irgendwann jemand für oder gegen etwas protestiert hat – und damit andere überzeugte, sich ebenfalls gegen die herrschenden Verhältnisse aufzulehnen.
In jedem Moment können wir damit beginnen, für Veränderung einzutreten. Auch dann, wenn die Lage
Es gibt viele Gründe für Protest. Aber wie stellt man es richtig an? Der Politikwissenschaftler Tareq Sydiq forscht zur »neuen Protestkultur« und analysiert
Im Interview erklärt er, warum unter bestimmten Bedingungen schon eine Umarmung eine wirksame Protestform sein kann – und was es wirklich bringt, wenn du im Internet mit Fremden diskutierst.
Bei den anschließenden Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen schnitt die AfD trotzdem stark ab. Waren die Proteste vergeblich?
Ich würde trotzdem nicht sagen, dass dieser Protest vergeblich war. Zum einen hat sich verändert, wie über die AfD gesprochen wird: Nun ist eher von Rechtsextremismus als von Rechtspopulismus die Rede. Die Proteste hatten auch einen Mobilisierungseffekt im demokratischen Lager. Das wird zum Beispiel an der Wahlbeteiligung sichtbar, die bei den vergangenen Landtagswahlen Rekordwerte erreicht hat.
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