Was hilft, wenn du kurz vorm Verzweifeln stehst
Der Psychologe Lukas Klaschinski erklärt, warum wir so schlecht mit unbequemen Gefühlen umgehen können. Seine Tipps zeigen, wie es besser geht.
Alles gut? Es ist eine Frage (oder Antwort), die wir alle fast jeden Tag hören.
Na, wie geht es dir? – Alles gut.
Oh, Entschuldigung! – Alles gut.
Hast du dir weh getan? – Alles gut.
Alles gut? – Alles gut!
Egal, ob als Antwort oder als Nachfrage: Die 2 Worte lassen sich in jeder Intonation finden, um etwa bestärkend, beschwichtigend, höflich oder interessiert zu wirken. Vielleicht gehören sie bei dir selbst ja auch zum sprachlichen Standardrepertoire. Ich selbst nutze sie – leider – viel zu oft.
Doch ist in den entsprechenden Situationen wirklich immer alles gut? Wohl kaum.
Wir verwenden die Wortkombination meist unbedacht als Begrüßungsfloskel oder kurze Rückmeldung, wenn wir ein Thema meiden wollen. Als Nachfrage erwartet »Alles gut?« keine ehrliche oder detailreiche Antwort und schon gar keine negative, da sie gewissermaßen unterstellt und erwartet, dass zumindest »alles okay« ist. Ähnlich ist es auch bei der altbekannten Nachfrage »Wie geht es dir/Ihnen?«.
Da frage ich mich: Warum tun wir lieber so, als sei alles gut, statt unsere echten Gefühle preiszugeben? Haben wir verlernt, mit unbequemen Emotionen umzugehen? Und können wir das ändern?
Antworten gibt Lukas Klaschinksi. Der Psychologe beschäftigt sich in seinen
Titelbild: Katharina Pasemann - copyright