Tageslichtlampen: Wundermittel oder Hype?
Müdigkeit, Antriebsschwäche, Stimmungstiefs: Viele Menschen klagen über Winterblues. Abhilfe verspricht Tageslicht aus der Steckdose. Unser Autor hat nachgeforscht, ob das funktioniert.
Eine kleine Hand klatscht in mein Gesicht. Es ist stockdunkel. Ich drehe mich auf die andere Seite, in der Hoffnung, weiterschlafen zu können. Doch es bringt nichts: »Papa, ich will mit dir im Wohnzimmer spielen!« Ein ganz normaler Start in den Tag um 6:05 Uhr – in den Wintermonaten noch schwerer als sonst.
Etwa 2 Stunden später machen wir uns mit dem Rad auf den Weg zur Kita. Ich fahre anschließend weiter ins Büro. Seit unserer Aufstehzeit ist es kaum heller geworden. Und daran wird sich auch im Laufe des Tages nicht viel ändern – die Wolkendecke hängt schwer über der Stadt.
Irgendetwas sitzt mir in den Knochen: Ich fühle mich schlapp, unmotiviert und ein bisschen kränklich. Winterblues, alter Freund, da bist du also wieder. Ich habe dich nicht vermisst.
Als ich nach getaner Arbeit schließlich den Heimweg antrete, begrüßt mich die Beleuchtung des Weihnachtsmarkts. Und ich frage mich: »Ist es heute überhaupt irgendwann hell geworden?«
So wie mir geht es Winter für Winter Millionen Menschen: morgens im Dunkeln raus, abends im Dunkeln wieder heim. Tageslicht tanken? Je nach Job schwierig – für viele sogar unmöglich. Und das kann Folgen haben, die weit über ein bisschen Trägheit hinausgehen.
Besonders bei Menschen,
Mit Illustrationen von Frauke Berger für Perspective Daily