Wie wir endlich aus vergangenen Katastrophen lernen
Schon die Pharaonen kannten Hochwasser, doch durch den Klimawandel werden Starkregen und Überflutungen häufiger. 4 Lektionen aus der Geschichte, die dabei helfen, uns für die Zukunft zu wappnen.
Schlammige Wassermassen strömen durch die Straßen des Dorfes. Zentimeter um Zentimeter kriechen sie an den Mauern hinauf. Das Wasser führt Treibgut mit: Stühle, Bänke, Fässer, Teile von Brücken und Häusern. Die Menschen haben sich in die oberen Stockwerke geflüchtet, auf Dächer, in höhere Lagen. Manche ihrer Nachbar:innen werden sie nie wiedersehen: mitgezogen von der Flut, deren Macht schon bei geringer Tiefe einen Erwachsenen von den Füßen reißen kann.
Als die Pegelstände sinken, wird die Verwüstung sichtbar: Einige Häuser sind eingestürzt oder fortgeschwemmt, die übrigen verschlammt. Der Wiederaufbau wird viel Geld kosten. Manche Verluste lassen sich nicht ersetzen.
Solche Ereignisse werden häufiger – nicht »irgendwo«, sondern auch in europäischen Ländern, die eigentlich genug Budget für Schutzinfrastruktur hätten:
- 2021 sterben in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz mehr als 180 Menschen, als die Ahr über ihre Ufer tritt, knapp 9.000 Gebäude werden zerstört.
- Im September 2024 regnet sich Mittelmeertief Boris über Mitteleuropa ab. In Teilen Österreichs werden binnen 5 Tagen 400 Millimeter Niederschlag gemessen – die 5-fache Menge des sonstigen Monatsdurchschnitts. Auch in Tschechien, Polen und Deutschland kommt es zu Überschwemmungen.
- Im Oktober 2024 ist die spanische Region Valencia von Hochwasser betroffen, über 200 Menschen verlieren ihr Leben.
Titelbild: picture alliance/dpa | Sebastian Gollnow - copyright