3 Lösungen, wie wir gefährliche Chemikalien loswerden
Bedrohliche Mengen PFAS im Meerschaum: Eine neue Greenpeace-Untersuchung ist besorgniserregend. Doch die Forschung arbeitet an Lösungen.
Stell dir vor: Es sind Sommerferien. Du sitzt an der Ostsee und vergräbst deine Füße im weichen Sand. Ab und zu erreichen dich Wellen, der Meeresschaum streichelt deine Zehen. Was dir in diesem Moment wahrscheinlich nicht klar ist: Dieser Schaum ist belastet, mit unsichtbaren Chemikalien.
Die Rede ist von per- und polyfluorierten Alkylverbindungen, kurz PFAS. Das ist eine große Chemikaliengruppe, von der einige Stoffe in hohem Maße gesundheitsgefährdend sein können. Sie werden auch Ewigkeitschemikalien genannt, weil sie sich in der Umwelt nur sehr langsam abbauen und zu gefährlichen Chemiecocktails anreichern können.
Der Meerschaum in der Nord- und Ostsee ist stark mit einigen krebserregenden und hormonähnlich wirkenden PFAS belastet.
Woher kommen PFAS?
Sie sind eine Gruppe aus rund 10.000 menschengemachten Chemikalien. In den 1930er-Jahren entdeckt, werden sie heute dank ihrer wasser- und fettabweisenden Eigenschaften und Robustheit fast überall angewandt. Sie machen Outdoorkleidung wasserdicht und verhindern, dass Essen in der Pfanne anbrennt. Auch in Dichtungen, Batterien, Brennstoffzellen, Implantaten und Löschschaum lassen sie sich finden. Über die Herstellung, Nutzung und Entsorgung sind jedoch so viele PFAS in die Umwelt gelangt, dass sie inzwischen weltweit zu finden sind – in der Meerestiefe, dem Regen und so gut wie jedem Menschen.
Im Sylter Norden lagen die Werte bei gut 96.000 Nanogramm pro Liter. In St. Peter-Ording bei etwa 58.000 Nanogramm pro Liter. Zur Einordnung: Der dänische Grenzwert für Badegewässer liegt bei 40 Nanogramm pro Liter. Deutschland hat (bald strengere) PFAS-Grenzwerte für Trinkwasser, jedoch keine für Badegewässer.
Die Forschenden haben vor allem 4 bekannte PFAS-Chemikalien im Schaum gefunden, die in der EU inzwischen ganz oder teilweise verboten sind.
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