Tiktok gehörte ganz der AfD. Jetzt bröckelt deren Vorherrschaft
Eine neue Studie zeigt, was Parteien richtig machen können.
Als wir bei Perspective Daily im vergangenen Jahr Tiktok testeten, fiel uns ein Detail sofort ins Auge: Politische Inhalte kamen auf der Plattform fast ausschließlich von der AfD – viele davon mit einem demokratiefeindlichen, rechtsextremen Unterton.
Hier die typischen Anfeindungen von Migrant:innen, dort Lügenbehauptungen über die EU, ein wenig Hetze gegen Linke, dann ein paar Tipps für »stramme deutsche Männer«. Einzeln für sich gesehen sind diese Beiträge höchstens bizarr, in der Masse erzeugen sie aber eine schwer auszuhaltende Dynamik, die Zuschauenden eine rechtsextreme Weltsicht näherbringt.
Das ist besonders besorgniserregend, weil die Plattform aktuell besonders viele junge Menschen nutzen.
Die Antwort auf die letzte Frage dürfte nun »Es kann und wird« lauten. Eine neue Forschungsarbeit legt dies nahe.
Politiker:innen müssen die »Blödel-Plattform« ernst nehmen
Viele Politiker:innen in Deutschland nahmen Tiktok nicht ernst: So wandten sie sich lieber an die etablierten Kanäle von Facebook bis Youtube und ließen Tiktok höchstens »pflichtbewusst« von Social-Media-Abteilungen mitbespielen. Doch das war ein politischer Fehler!
Titelbild: Solen Feyissa - CC0 1.0