Trump will Grönland kaufen, Putin rüstet auf? Nach diesem Interview weißt du, warum
Es ist ein heißes Spiel auf dünnem Eis, das sich gerade in und um die Arktis zuträgt. Der Leiter des Deutschen Arktisbüros erklärt die aktuelle Situation und was auf uns zukommen könnte.
Ein schneidend kalter Wind fegt durch die eisige Landschaft. Schnee liegt auf den Bergen, Gletscher funkeln im Sonnenlicht. Flechten, Sträucher und Moose bedecken die Klippen der Fjorde und die dauergefrorenen Böden der Tundra. Bäume wachsen hier selten. Sie überleben die extremen Wetterbedingungen nicht und verkümmern früher oder später. Doch trotz der harschen Bedingungen nennen Karibus, Eisbären, Polarfüchse, viele Vogelarten und 4 Millionen Menschen die Arktis ihr Zuhause.
Diese einzigartige Region hat es in den vergangenen Monaten ungewöhnlich oft in die Schlagzeilen geschafft. Nicht etwa wegen ihrer Natur oder der Tiere, die dort leben; auch nicht aufgrund des Klimawandels, der die Arktis wohl auf ewig verändern wird. Sie war in den Medien wegen der Kostbarkeiten, die nicht über, sondern unter dem Eis liegen – und der Länder, die sich darum streiten.
Die Arktis erstreckt sich über 8 verschiedene Länder, sogenannte Anrainerstaaten: das Königreich Dänemark (Grönland), Finnland, Island, Kanada, Norwegen, Russland, Schweden und die USA. Sie alle, inklusive einiger anderer Industrienationen, haben Interesse an der Region rund um den Nordpol bekundet. Manche stiller, wie Dänemark, andere lauter, wie die USA, die öffentlich Grönland provozieren.

Welche Nationen welche Interessen verfolgen, wie die aktuelle Situation aussieht und was auf uns zukommen könnte, erklärt Volker Rachold. Der Geochemiker leitet das Deutsche Arktisbüro am Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI). Er forscht seit über 27 Jahren zur Arktis und leitete mehrere russisch-deutsche Expeditionen zu Land und Wasser. Seitdem er 2017 die Leitung des damals neugegründeten Arktisbüros übernommen hat, ist er weniger im Eis unterwegs und arbeitet von Bremerhaven aus. Er fungiert als Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Politik und berät deutsche Bundesministerien zu Fragen rund um die Arktis.
Titelbild: Depositphotos / Collage - copyright