Mit Mut und Metalldetektor: Dieser ukrainische Bauer lässt sich nicht unterkriegen
Inmitten von Minen und Tod trotzt Ihor dem Krieg seinen Alltag ab. Wie er es schafft, trotz der Zerstörung an morgen zu denken.
Die Wände bestehen aus Munitionskisten der Grad-Raketenwerfer, die Heizung aus Rohren von Panzergeschossen, das Wasser kommt aus einem Brunnen, der mit dem Fragment eines Uragan-Geschosses gebohrt wurde. So sieht das Haus aus, das Ihor im Dorf Dowhenke in der Region Charkiw erbaut hat. »Nach der Besatzung gab es hier nichts mehr. Kein einziges intaktes Haus, kein Baumaterial. Ich baute mit dem, was übrig war, und das waren nur Hinterlassenschaften des Krieges«, erzählt Ihor Knjasew,
Außer Ihor leben nach der Befreiung noch neun Menschen im Dorf, hauptsächlich ältere Leute. Ihor ist der Einzige, der hier Arbeitsplätze schafft, das Dorf entmint und es wieder aufbauen will. Der schlanke, sonnengebräunte und sture Mann verkörpert heute im Grunde genommen Dowhenke selbst und die Hoffnung auf ein neues Leben. »Mein Großvater wurde hier geboren und war Bauer. Mein Vater wurde hier geboren und war Bauer. Ich wurde hier geboren, hatte einen großen Hof und bestellte Felder. Meine Kinder wurden hier geboren. Und dann kamen die Russen.« Ihor blickt sich um. Im Dorf gibt es heute keinen Fleck, der nicht an den Krieg erinnert.
Titelbild: Oleksii Filippov - copyright