»Faulheit gibt es nicht« – Warum wir oft zu hart über uns selbst und andere urteilen
Motivationsmangel statt Willensschwäche: Die Psychologin Susann Fiedler räumt mit dem Mythos Faulheit auf – und erklärt, was wirklich hinter Inaktivität steckt.
Jetzt mal ehrlich: Wie oft hast du andere oder dich selbst schon einmal als »faul« bezeichnet? Als spitze Bemerkung, weil sich etwa dein Vater auf der Couch ausgeruht hat, du dich vor dem Abwasch gedrückt hast oder deine Freundin keine Lust hatte, auszugehen? Wahrscheinlich nicht nur einmal …
Mit Faulheit kennt sich Susann Fiedler, Professorin für Wirtschaftspsychologie an der Wirtschaftsuniversität in Wien, gut aus. Nicht etwa, weil sie selbst faul ist, sondern weil sie gemeinsam mit anderen Wissenschaftler:innen an einer Studie zum Thema »Bedingungsloses Grundeinkommen« arbeitet – was von manchen zynisch als »Faulheitsprämie« bezeichnet wird. Fiedler beobachtet, inwiefern sich die Menschen, die ein
Die Professorin glaubt: Faulheit ist kein Problem des bedingungslosen Grundeinkommens. Sie geht noch weiter: »Faulheit gibt es gar nicht.« Stattdessen gebe es immer Ursachen dafür, warum wir inaktiv seien.
Im Interview erklärt sie, was wirklich hinter Prokrastination steckt, woher die Vorstellung von »Faulheit« kommt und was wir dagegen tun können.
Titelbild: Marcel Maffai / Collage - copyright