Dieses Denkmuster sorgt dafür, dass wir Minderheiten zum Problem machen
Ob Geflüchtete oder Menschen ohne Fernseher – wir überschätzen die Größe kleiner Gruppen. Warum das wichtig ist und was es für Politik und Medien bedeutet.
Dieser Text beginnt mit einem kleinen Quiz:
Und, wie lief es? Wahrscheinlich lagst du mit einigen Schätzungen daneben – vielleicht hattest du aber auch Glück oder wusstest die Antwort.
Würde ein repräsentativer Querschnitt der Bevölkerung dieselbe Umfrage ausfüllen, ergäbe sich mit ziemlicher Sicherheit das folgende Bild: Die Mehrheit der Befragten würde die gefragten Größen der Minderheiten überschätzen – etwa die Anteile homosexueller Personen oder der Menschen ohne deutschen Pass an der Gesamtbevölkerung.
Besonders schwer fällt es uns, die Größe von Gruppen einzuschätzen, über die wir wenig wissen. Diese Beobachtung ist nicht neu. Forschende machten sie in der Vergangenheit immer wieder – und hatten dafür bisher verschiedene Erklärungen parat.
Warum wir Minderheiten überschätzen
»Wenn Menschen die Größe von Minderheiten überschätzen, liegt schnell der Verdacht nahe, dass das ideologische Gründe hat«, sagt Sebastian Gluth.
Mit Illustrationen von Claudia Wieczorek für Perspective Daily