Bayern bekommt neue Vorbilder
Es ist das neunte Bundesland, das seine Geschichte auf diese Weise neu schreibt.
Frauen haben zu allen Zeiten Bedeutendes geleistet – sei es als Politikerinnen, Juristinnen oder Unternehmerinnen, als pflegende Mütter, Töchter und Freundinnen, als kreative Köpfe oder Widerständlerinnen. Doch bleiben viele ihrer Geschichten unsichtbar oder wurden vergessen. Eine Initiative in Bayern will das nun ändern – und folgt damit dem Beispiel von Brandenburg, Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Sachsen-Anhalt.
Gründe für die Unsichtbarkeit von Frauen in der Geschichte gibt es viele: Über Jahrhunderte hinweg wurde Geschichte vor allem von Männern geschrieben – mit dem Effekt, dass männliche Leistungen überhöht und weibliche Beiträge abgewertet oder ganz ignoriert wurden. Frauen hatten seltener Zugang zu Bildung, Druckmitteln oder öffentlichen Foren. Ihre Werke blieben unveröffentlicht oder erschienen unter männlichen Pseudonymen. In manchen Fällen wurden ihre Errungenschaften sogar bewusst Männern zugeschrieben –
Mit der Internetplattform
- Therese Wagner (1797–1858) aus München, die als Witwe mit 5 Kindern die Leitung der Augustiner Brauerei übernahm.
- Hope Bridges Adams Lehmann (1855–1916), die erste Frau in Deutschland, die ihr Medizinstudium mit Staatsexamen abschloss.
- Lotte Branz (1903–1948), die sich als Mitglied der Gruppe »Neu Beginnen« dem NS-Regime widersetzte und später half, die bayerische SPD wiederaufzubauen.
- Die Dichterin und Universitätsdozentin May Ayim (1960–1996), eine der prägendsten Aktivist:innen der afrodeutschen Bewegung.
Titelbild: iStock/StGrafix - copyright