Dieses Comeback zeigt, wie wir einen ökologischen Kollaps verhindern
Die Bestände des einst bedrohten Blauflossen-Thunfischs haben sich in den letzten 30 Jahren ver-3-facht. Gelungen ist das mit 3 entscheidenden Maßnahmen – die das globale Artensterben insgesamt bremsen könnten.
Am 1. Mai war Tag der Arbeit. In diesem Jahr gab es allerdings auch am 2. Mai das Ergebnis harter Arbeit zu feiern: Am »Internationalen Tag des Thunfischs«
1996 war der Bestand auf 15% der Menge von 1950 geschrumpft. Der Grund ist, wenig überraschend, starke Überfischung. Seitdem konnte die Anzahl der Tiere wieder wachsen, auf heute rund 55% des Bestands von 1950. Dass der schimmernde Raubfisch dem Verschwinden von der Schippe springen konnte, ist die Folge unermüdlicher internationaler Zusammenarbeit – und kann als Vorbild für die Rettung anderer bedrohter Tierarten dienen. Die 3 wichtigsten Maßnahmen, die diesen Erfolg ermöglicht haben:
- Reduzierte Fangquoten und Überwachung: Die »Internationale Konvention zur Erhaltung der Thunfischbestände im Atlantik« legt jährliche Fangquoten für den Thunfisch fest – und hat diese ab 2007 stark gesenkt. Fanglizenzen wurden begrenzt. So wurde insgesamt weniger Fisch gefangen. Die strengeren Regeln wurden mit technischen Hilfsmitteln wie Satellitenüberwachung und stichprobenartigen Kontrollen auf See überwacht. Um gegen illegale Fischerei vorzugehen, müssen sich alle Schiffe, die Blauflossen-Thunfische fangen, registrieren. Vergehen dagegen wurden konsequent bestraft.
- Schutz für Jungfische: Damit die Fischereien nicht schon die Bestände von morgen aus dem Meer ziehen, wurde eine Mindestgröße festgelegt, die ein gefangener Fisch haben muss: Tiere unter 30 Kilogramm dürfen nicht gefangen werden oder müssen möglichst zurück ins Meer geworfen werden. So wird sichergestellt, dass eine Großzahl der Tiere das fortpflanzungsfähige Alter erreicht und zum Erhalt des Bestands beiträgt. Ebenfalls wichtig für die Erneuerung und den Erhalt der Bestände ist, dass die Tiere ohne Störungen laichen können. Deshalb wurden in der Laichzeit (Mai–Juni) manche Fangmethoden komplett verboten. Ebenso gelten für manche Laichgebiete in dieser Zeit umfassende Fangverbote.
- Forschung und Öffentlichkeit: Mit DNA-Tracking und wissenschaftlichen Modellen, die die Entwicklung der Populationen beschreiben, haben Wissenschaftler:innen deutlich besser verstanden, warum sich die Populationen wie entwickeln. Flankiert von Öffentlichkeitsarbeit durch Nichtregierungsorganisationen, konnten effiziente Methoden zum Schutz der Tiere entwickelt und durchgesetzt werden.
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